Luftfahrtindustrie : Airbus: Düstere Aussichten für Riesenflieger A380, Probleme beim Militärflieger A400

Düstere Aussichten für den weltgrößten Passagierjet A380: Der Flugzeugbauer Airbus streicht die Produktion des Fliegers um mehr als die Hälfte zusammen. Wegen ausbleibender Neubestellungen sollen ab 2018 jährlich nur noch 12 Maschinen des Typs die Werkshallen verlassen, wie Airbus bei der Farnborough Airshow bei London mitteilte.

Im vergangenen Jahr hatte Airbus noch 27 Jets des Typs fertiggestellt und bei der Produktion dabei gerade so schwarze Zahlen geschrieben. Laut Airbus-Chef Fabrice Brégier soll dies 2017 auch bei 20 Maschinen und durch weitere Einsparungen später auch bei geringeren Produktionszahlen der Fall sein.

Noch am Montag hatte Airbus-Verkaufschef John Leahy für die kommenden 20 Jahre einen weltweiten Bedarf für fast 1500 ganz große Jets vorausgesagt. Der Finanzchef des Mutterkonzerns Airbus Group, Harald Wilhelm, hatte allerdings bereits vor längerem ein mögliches Ende der A380 ins Spiel gebracht.

Triebwerksprobleme bei A400M belasten Halbjahresergebnis

Airbus befürchtet, dass sich die anhaltenden Triebwerksprobleme bei seinem Militärflugzeug A400M in der Halbjahresbilanz niederschlagen werden. Die Wahrscheinlichkeit einer höheren Belastung in den ersten sechs Monaten steige, sagte Airbus-Finanzchef Harald Wilhelm auf der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough.

Auch über dieses Jahr hinaus müssten womöglich weitere Abschreibungen vorgenommen werden. Auch unrentable Verträge mit dem neuen Passagierjet A350 könnten sich negativ auf die Bilanz auswirken, fügte Wilhelm hinzu. Er machte allerdings keine Angaben dazu, in welcher Höhe die beiden Faktoren das Ergebnis beeinträchtigen könnten.

Das A400M-Programm wird seit Jahren von Verzögerungen und milliardenschweren Kostenexplosionen geplagt. Neben massiven Problemen mit den Triebwerken waren zuletzt auch Risse am Rumpf des Militärtransporters aufgetreten. (dpa/reuters/apa/red)