Serie Lieferkette managen : Absatzplanung bei Banner: "Wollen die Saisonalität des Batteriegeschäfts noch stärker abbilden"

Reinhard Bauer
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Dass es aktuell schwieriger ist, Containerraum zu beziehen, registriert auch Reinhard Bauer. Wir beobachten, dass Schiffe "merklich langsamer und ungenauer fahren", schildert der Leiter des Supply-Chain-Managements beim Batteriehersteller Banner. Mitunter erhöhte sich im Herbst bei Transporten aus Asien oder USA die Lieferzeit um zwei bis drei Wochen. Das betrifft Halbfertigprodukte, die die Oberösterreicher aufgrund der länderspezifischen Bauform direkt in der Region fertigen lassen und anschließend in Europa endfertigen und prüfen, bevor diese wiederum in die lokalen Märkte gehen.

Ein ernsthaftes Problem war das laut Bauer keinesfalls. Auch bei der Rohstoffversorgung bleiben die Linzer entspannt. Bei Blei - an der Londoner Metallbörse gehandelt - ist die "Versorgung durch unsere vorwiegend europäischen Lieferanten unkritisch", sagt Bauer. Und auch bei Kunststoff - etwa bei der Herstellung der Batteriedeckel eigesetzt - hält die Lieferkette: Man bezieht ihn aus Italien oder über das eigene Linzer Kunststoffwerk des Banner-Unternehmensverbunds.

An der Optimierung der Prozesse in der Lieferkette und im Warenfluss kann man freilich immer weiter schrauben. So schärft Banner aktuell bei den Absatzprognosen nach. Anstatt alle 150 Produkte über einen Kamm zu scheren, ist eine feinere Szenarienplanung im Entstehen, "die die starke Saisonalität unseres Geschäfts noch besser abbildet", sagt Bauer.

Auch kurzfristige Absatzänderungen sollen noch schneller in der Produktion abgebildet werden. Künftig setzt man auf eine Jahresplanung auf Wochen- statt Monatsbasis. "Das wird uns maßgeblich dabei helfen, die Durchlaufzeiten besser mitzuplanen", sagt Bauer. Neue Software auf Basis linearer ganzzahliger Programmierung und Simulation wird die beiden zentralen Produktionsstufen - die Elekrodenfertigung einerseits und die Produktion der halbfertig grünen Batterie anderseits - glätten.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie zu Beschaffungs- und Logistikstrategien heimischer Produktionsunternehmen und in INDUSTRIEMAGAZIN-Ausgabe 2/21 in voller Länge zu lesen.