Justiz : 40 Firmen reichen Sammelklage gegen Lkw-Kartell ein

Lkw Sattelschlepper Gigaliner Straßentransport
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Die Deutsche Bahn will - gemeinsam mit der deutschen Bundeswehr und mehr als 40 weiteren Firmen - Schadenersatzklage gegen die am Lkw-Kartell beteiligten Hersteller einreichen. Die gemeinsame Klage richte sich unter anderem gegen Daimler und die Volkswagen-Tochter MAN, sagte eine Sprecherin des Konzerns und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Dem Blatt zufolge soll die Klage in den kommenden Tagen eingereicht werden. Wie hoch die Schadenersatzforderung der Geschädigten ausfalle, werde derzeit noch von Kartellexperten geprüft. Einige Unternehmen hätten ihre Ansprüche an die Bahn abgetreten, etwa Betreibergesellschaften der deutschen Flughäfen sowie große Handels- und Logistikfirmen. Mit der Klage wolle man auch eine mögliche Verjährung der Ansprüche verhindern.

Die Bahn, die mit ihrer Tochter DB Schenker eine der weltweit größten Speditionen betreibt, hatte die Bündelung der Schadenersatzklagen gegen die Nutzfahrzeugbauer im August angekündigt.

Das Kartell von Daimler, Iveco, DAF, Volvo/Renault sowie MAN war schon 2011 aufgeflogen und hatte Strafzahlungen der EU von 3,8 Mrd. Euro nach sich gezogen. MAN als Kronzeuge kam straffrei davon. Nun drohen den Herstellern weitere finanzielle Folgen. Die Spediteure argumentieren, die Absprachen hätten sie beim Kauf von Lastwagen insgesamt vermutlich Milliarden-Summen gekostet. (reuters/apa/red)

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Die am Lkw-Kartell beteiligten Hersteller haben Rekordstrafen ausgefasst. Jetzt könnte es richtig teuer werden: Die Kunden stehen in den Startlöchern, um sich auf Klagen vorzubereiten. Der Weg zum Schadenersatz wird allerdings ein langer.