Exporte : Peking zückt das Scheckbuch: Milliardendeals für deutsche Industrie

Beim Besuch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in China wurden Wirtschaftsabkommen im Umfang von umgerechnet 18,6 Mrd. Euro unterzeichnet. Allein Airbus vereinbarte die Lieferung von 130 Flugzeugen mit einem Listenpreis von 15,4 Mrd. Euro. Der Umfang der Abkommen war überraschend groß, eigentlich waren keine größeren Vereinbarungen bei der Reise erwartet worden waren.

Hier die wichtigsten Vorhaben:

AIRBUS unterzeichnete ein Abkommen über den Verkauf von 100 Maschinen vom Typ A320 und 30 weitere vom Typ A330. "Es ist einer der größten Aufträge, die China bisher abgeschlossen hat", sagte ein Firmenvertreter der Deutschen Presse-Agentur. Mehr zu diesem Milliardendeal und dem Kampf zwischen Boeing und Airbus um den chinesischen Markt hier >>

Der Maschinenbauer VOITH vereinbarte die Lieferung von Turbinen für ein Wasserkraftwerk mit der Gesellschaft, die den großen Staudamm am Jangtse-Strom gebaut hat. Eine weitere Kooperation vereinbarte Voith mit dem Unternehmen Hua Tai im Papiersektor.

Die DEUTSCHE BÖRSE gründet mit dem Aktienmarkt und der China Futures Exchange ein Gemeinschaftsunternehmen. Auch soll es ein Joint Venture mit der China Foreign Exchange Trading System (CEFTS) geben.

Der Elektrokonzern SIEMENS vereinbarte eine Zusammenarbeit mit der nordostchinesischen Stadt Shenyang in den Bereichen Mobilität und industrielle Produktionslandschaft.

VOLKSWAGEN unterschrieb eine strategische Kooperation mit der chinesischen Staatsbank ICBC.

Zudem gab es einen Vertrag zwischen der Peter-Döhle-Schifffahrts KG und der ICBC über Schiffsfinanzierungen. Das Unternehmen Georg Fitzmeier und die Kangde Investment Gruppe vereinbarten die Entwicklung und Produktion von Karbon-Bauteilen.

Grundsätzlich wollen beide Seiten mehr Kooperation bei der Industrie 4.0 genannten Vernetzung von Produktionsprozessen. Chinas Premier Li Keqiang versprach ausdrücklich besseren Schutz der Urheberrechte. China und Deutschland wollen auch ein Abkommen über Sicherheit im Internet und den Verzicht auf gegenseitige Wirtschaftsspionage aushandeln, wie die Kanzlerin berichtete. (dpa/apa/red)