Mitarbeiter gesucht : Magna Steyr rüstet sich für Produktion von BMW und Jaguar Land Rover

Die Um- und Ausbauten bei Magna Steyr in Graz liegen im Plan: Bis zum Anlauf der neuen Aufträge von BMW und Jaguar Land Rover im Jahr 2017 sollen die Erweiterungen der Produktionsanlagen fertig werden, teilte das Unternehmen via Aussendung mit. Mit der Vertragsverlängerung von Daimler für den Bau der Mercedes G-Klasse sollen ab 2018 rund 200.000 Einheiten pro Jahr vom Band laufen.

Bis Juli sollen zwei Hallen, in denen bisher die auslaufende Mini-Produktion erfolgte - erweitert werden. Zudem entstehe ein Verbindungstunnel. Bis Oktober soll ein deutlicher Zubau beim Karossenhaus abgeschlossen sein. Eine neue Lehrwerkstatt sowie der Betriebskindergarten wurden bereits im Vorjahr fertiggestellt.

Neben den baulichen Maßnahmen - sie sollen eine halbe Milliarde Euro ausmachen, Magna selbst spricht von einem "ordentlichen dreistelligen Millionenbetrag" - sucht der Autobauer weiter nach Mitarbeitern: Rund 3.000 neue Arbeitskräfte werden in den kommenden beiden Jahren benötigt. Laut Magna-Europa-Präsident Günther Apfalter ist die Produktion über Jahre hinaus mit "guter Auslastung" gesichert.

Produktion in Graz ist im ersten Quartal gesunken

Magna International hat im ersten Quartal 2016 mehr umgesetzt und auch mehr verdient. Im Grazer Werk der Tochter Magna Steyr wurden aber deutlich weniger Fahrzeuge gebaut. Auch die Erlöse in Österreich gingen etwas zurück. Im Gesamtjahr 2016 rechnet der von Frank Stronach gegründete Konzern nun aber mit einem höheren Verkaufsvolumen für Magna Steyr.

Von Jänner bis März stiegen die Erlöse des gesamten Magna-Konzerns um 15 Prozent auf 8,9 Mrd. Dollar (7,74 Mrd. Euro), geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzbericht hervor. Der angepasste operative Gewinn (Ebit) legte von 631 Mio. auf 698 Mio. Dollar zu und unterm Strich blieben 492 Mio. nach 455 Mio. Dollar übrig.

In Graz, wo Magna weltweit das einzige Werk betreibt, in dem ganze Fahrzeuge zusammengebaut werden, schrumpften die Erlöse um 1 Prozent auf 596 Mio. Dollar. Im Gesamtjahr 2015 hatte es einen Produktionseinbruch um ein Viertel gegeben.

Die Stückzahl in Graz sackte zum Jahresauftakt 2016 um weitere 15 Prozent auf 23.000 Einheiten ab, im Vorjahr war sie um 23 Prozent zurückgegangen.

Der Grund für das Minus

Für den Mini Countryman und den Paceman gehen Fertigungsaufträge bald zu Ende. Außerdem endete im dritten Quartal 2015 die Produktion des Peugeot RCZ. Der schwache Euro gegenüber dem Dollar tat sein Übriges, erklärt Magna im Finanzbericht. Umgekehrt stiegen die Stückzahlen beim Mercedes Benz G, der auch teurer verkauft wird als die üblichen Mini-Autos.

Für das Gesamtjahr 2016 ist Magna nun etwas optimistischer. Für Graz erwartet der Konzern Erlöse von 1,9 bis 2,2 Mrd. Dollar, ein Vierteljahr davor hatte man mit 1,7 Mrd. bis 2 Mrd. Dollar gerechnet.

Konzernweit hat Magna heuer sowohl in Nordamerika (+10 Prozent) als auch in Europa (+7 Prozent) mehr Autoteile hergestellt. Der Großteil der Erlöse entfiel auf Nordamerika (+13 Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar). In Europa stiegen die Umsätze um ein Fünftel auf 2,3 Mrd. Dollar.

Magna International ist in 29 Ländern präsent und beschäftigt mehr als 147.000 Personen. In Graz wird gerade das Werk um- und ausgebaut, Magna Steyr sucht mehr als 3.000 Mitarbeiter. Ab 2018 sollen im Jahr 200.000 Fahrzeuge in der Steiermark hergestellt werden. Das Unternehmen hat neue Aufträge von BMW und Jaguar Land Rover. Der Vertrag mit Daimler für den Bau der Mercedes-G-Klasse wurde verlängert. (apa/red)