Seilbahnbau : Doppelmayr verbindet Städte in Bolivien

Der Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr hat in Bolivien einen spektakulären Großauftrag an Land gezogen. Die zwei benachbarten Großstädte La Paz und El Alto sollen bis Ende 2014 mit drei kuppelbaren Bahnen verbunden werden, laut Doppelmayr handelt es sich dabei um das weltweit größte urbane Seilbahnnetz. Angaben zum Geschäftsvolumen machte Doppelmayr mit einem Verweis auf ein vereinbartes Stillschweigeabkommen nicht, Medienberichten zufolge werden für die Finanzierung des Vorhabens aber 234 Millionen Dollar (183 Millionen Euro) aufgewendet.Fertigstellung in zwei JahrenDer Vertrag mit der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe sei am Montag vom bolivianischen Staatspräsidenten Evo Morales unterzeichnet worden, gab Doppelmayr-Pressesprecher Ekkehard Assmann am Dienstag per Aussendung bekannt. Der Baubeginn für den ersten Doppelmayr-Auftrag in Bolivien sei demnach zum Jahresende geplant, in zwei Jahren sollen die drei Anlagen errichtet sein.Mittel gegen VerkehrskollapsDie drei Seilbahnen mit einer Gesamtlänge von 10,7 Kilometer werden pro Stunde und Richtung jeweils 3.000 Personen befördern. Die Fahrzeit zwischen der Hauptstadt La Paz auf etwa 3.600 Meter Meereshöhe und dem auf einer Hochebene auf 4.000 Meter gelegenen El Alto beträgt per Bahn zwischen zehn und knapp 17 Minuten. Die Seilbahnen sollen maßgeblich dem täglichen Verkehrskollaps auf den Straßen in dem 1,8-Millionen-Einwohner-Ballungsraum entgegenwirken. "Sie werden den Pendlerverkehr enorm erleichtern", sagte Assmann. Mit dem Auto könne die Fahrt von La Paz nach El Alto auch ohne weiteres bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen.Doppelmayr hat in den vergangenen Jahren mehrere Projekte im Nahverkehr realisiert, zuletzt wurde in London rechtzeitig vor Beginn der Olympischen Spiele eine Luftseilbahn über die Themse eröffnet. "Zwei Monate nach der Eröffnung wurden bereits mehr als eine Million Passagiere transportiert", so Assmann. (APA)