Maschinenbau : Bombardier kassiert Staatshilfe für sein Problemflugzeug

Der kanadische Industriekonzern Bombardier bekommt nach einem milliardenschweren Verlust politische Hilfe für seine krisengeplagte Flugzeugsparte. Die Regierung der Provinz Quebec wird eine Milliarde Dollar in die C-Serie investieren, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der neu entwickelte Jet ist deutlich teurer und kommt viel später als ursprünglich geplant.

Quebec wird 49,5 Prozent der Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen erhalten, das die Flugzeug-Reihe noch retten soll. Der Jet soll vom kommenden Jahr an unter anderem bei der Lufthansa-Tochter Swiss im Einsatz sein. Hohe Abschreibungen in der Flugzeugsparte zogen Bombardier im dritten Quartal tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich gab es einen Verlust von 4,9 Mrd. US-Dollar (4,4 Mrd. Euro). Im Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 74 Mio. Dollar in der Bilanz.

Hartes Geschäft gegen Platzhirsche Airbus und Boeing

Bombardier will mit der C-Serie den Platzhirschen Airbus und Boeing im lukrativen, aber hart umkämpften Geschäft mit Flugzeugen ab 100 Sitzen Konkurrenz machen. Gespräche mit Airbus über einen Einstieg bei der C-Serie platzten Anfang des Monats. Zudem hängen die Börsenpläne für die Bombardier-Bahnsparte in der Schwebe. Ein Teil der Erlöse soll eigentlich der Flugzeugsparte zugutekommen. (reuters/apa)