Digitalisierung : Autobranche soll von IT-Konzernen lernen

"In Zeiten der Digitalisierung wird sich vieles noch weiter beschleunigen", sagte Krüger, der seit Mai Chef des Münchner Autokonzerns ist. Darauf müsse sich auch die Autoindustrie einstellen." Der Kunde erwarte zum Beispiel, dass er die neue Software überspielt bekomme, sobald sie fertig sei und nicht erst, wenn er das nächste Auto kauft. Im Silicon Valley falle ihm das "unglaubliche Tempo" positiv auf, mit dem neue Geschäftsideen und technologische Innovationen umgesetzt und realisiert werden. Angesprochen auf mögliche Kooperationen mit Apple sagte Krüger: "Wir sind regelmäßig mit Unternehmen aus der internationalen IT-Branche im Austausch - das gilt auch für Apple." Dabei gehe es um die Vernetzung der Fahrzeuge.

Die Autobranche steht derzeit mitten in einem grundlegenden Wandel. Die großen Herausforderungen sind die Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeuge sowie Themen wie selbstfahrende Autos oder alternative Antriebe wie Elektromotoren. Die IT-Giganten könnten auch zu neuen Konkurrenten werden. Apple hat angeblich Pläne, ein eigenes Elektro-Auto zu bauen, Google hat einen Roboterwagen entwickelt.

Weitere Elektromodelle geplant

Krüger liebäugelt dabei scheinbar auch mit weiteren Elektromodellen: "Zwischen i3 und i8 ist ja rein zahlenmäßig noch Platz. Konkretes kann ich dazu momentan aber nicht sagen." In Branchenkreisen wird erwartet, dass BMW ein i5-Modell auf den Markt bringen könnte. In den ersten sechs Monaten verkaufte der Konzern Krüger zufolge mehr als 12.500 BMW i-Fahrzeuge, etwa jeder zehnte davon in Deutschland. Dass das Geschäft mit Elektro-Autos noch schleppend verläuft, hat für Krüger mehrere Ursachen. So sei das Netz an Ladestationen noch nicht eng genug. Auch sei die Reichweite für viele Kunden ein Problem. "Bei vielen Leuten ist die Angst, irgendwo liegen zu bleiben, sehr groß." Die Zahl der Elektroautos in der EU hat allerdings zuletzt kräftig zugelegt.

Die Produktion der Elektrofahrzeuge lockt auch Manager aus dem Silicon Valley an. So habe Apple-Chef Tim Cook im vergangenen Jahr die BMW-Zentrale besucht, hieß es von zwei Insidern. Auch das "Manager-Magazin" hatte darüber berichtet. Spitzenmanager von Apple hätten sich zudem im BMW-Werk Leipzig umgeschaut, um zu erfahren, wie der i3 gebaut wird. Die Gespräche seien jedoch ohne Ergebnis beendet worden. (apa/dpa)