Elektroindustrie : Zumtobel: Verkauf des Werks in Hessen klappt offenbar nicht

Der Vorarlberger Leuchtenkonzern Zumtobel hat die Verkaufsverhandlungen zu seinem Werk in Usingen (Hessen) abgebrochen. Auch nach intensiven Gesprächen hätten unterschiedliche Auffassungen über die Umsetzung des vorgelegten Businessplans bestanden, teilte der Konzern mit. Am 1. September werde nun eine Einigungsstelle zusammentreten, um über Zukunft bzw. Schließung des Standorts zu sprechen.

Zumtobel hatte Ende April die Schließung des Werks in Usingen mit 156 Mitarbeitern zum 31. August angekündigt. Als Gründe nannte der Leuchtenkonzern damals die nicht zufriedenstellende Auslastung, hohe indirekte Produktionskosten und eine geringe strategische Relevanz der dort hergestellten medizinischen Versorgungseinheiten, die man aus dem Markt nehme.

Verkauf kommt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zustande

Ein vom Betriebsrat beauftragtes Beratungsunternehmen legte im Juni alternative Lösungsoptionen vor, eine dieser Möglichkeiten war der Verkauf des Werks. Dieser kommt nun aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zustande. "Wir bedauern das Ende der Verhandlungen sehr", sagte Christian Ranacher, Geschäftsführer der Zumtobel Lighting GmbH Deutschland. Man habe die Gespräche erfolgreich abschließen und die Zukunft des Werks sichern wollen, das sei aber leider nicht gelungen.

Neben den verschiedenen Auffassungen hinsichtlich des Businessplans hätten auch eine ungeklärte rechtliche Frage sowie das Ausbleiben wichtiger schriftlicher Garantien und Zusagen zum Scheitern der Verhandlungen geführt. Nähere Details könne er wegen einer Stillschweigevereinbarung nicht nennen, so Ranacher.

Nach Angaben des Geschäftsführers werden nun schnellstmöglich wieder Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen. Dabei stünden die alternativen Lösungsoptionen weiterhin im Mittelpunkt. Sollte sich bis zum Monatsende keine Alternativlösung abzeichnen, greife ab dem 1. September die gemeinsame Vereinbarung zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bezüglich der Einigungsstelle. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern könnten darüber hinaus weitergeführt werden. (apa/red)