Konkurrenz : Warnung vor Billigairlines an AUA

Unter Druck sieht Moody's auch Austrian Airlines (AUA) und den Flughafen Wien, erklärte die Ratingagentur in einem Branchenbericht über Europas Luftfahrt. Denn Europas Billigfluglinien wie Ryanair, Easyjet oder Norwegian haben laut Moody's in den vergangenen zwei Jahren ihre Geschäftsmodelle geändert und sprechen nun verstärkt auch Geschäftsreisende an. In der Folge verlagern sie ihr Flugangebot immer mehr weg von kleinen weiter entfernten Flughäfen hin zu den großen Drehkreuzen und primären Airports. Was für die großen Flughäfen positiv sei, bedeute für die traditionellen Fluggesellschaften einen noch stärkeren Konkurrenzdruck, schlussfolgert die Ratingagentur.

Der Chef der Billigfluglinie Ryanair, Michael O'Leary, hat erst kürzlich die großen Fluggesellschaften zur Kooperation mit der günstigen Konkurrenz auf Mittelstreckenverbindungen aufgefordert. Gleichzeitig will der Billigflieger die Schwäche der deutschen Fluggesellschaften ausnutzen.

Vor allem Kurzstrecken seien für das Geschäftsmodell von Billigfluglinien ideal, so Moodys. "Airlines wie SAS, Austrian Airlines, CSA und Brussels Airlines sind besonders gefährdet", da sie ebenfalls einen starken Fokus auf Kurzstreckenflüge haben, so Moody's. Im Gegensatz zu Ryanair und Co. haben sie aber höhere Kosten zu schultern. In weiterer Folge seien auch die Heimatflughäfen von AUA, SAS, CSA und Brussels anfällig für Kürzungen der traditionellen Airlines. "Flughäfen wie Kopenhagen und Wien, und zu einem geringeren Ausmaß Brüssel, sind einem höheren Risiko ausgesetzt", warnt die Ratingagentur.

Laut Moody's haben die Low-Cost-Airlines ihren Marktanteil in Europa zwischen 2003 und 2014 von 16 auf 41 Prozent mehr als verdoppelt. (apa)