Preise : Unterschiedliche Entwicklungen in der Mineralölbranche

Zur unterschiedlichen Preisentwicklung in Europa führe die verstärkte Benzinnachfrage aus Übersee. "Benzin und Diesel dürfen nicht in einen gemeinsamen Topf geworfen werden", betonte Fachverbandsgeschäftsführer Christoph Capek. Es handle sich um zwei unterschiedliche Produktgruppen, die in einem Koppelproduktionsprozess aus Rohöl produziert werden. Die Nachfrage nach den jeweiligen Produktionsanteilen entwickle sich weltweit jedoch oft unterschiedlich.

Der günstige Rohölpreis habe im Frühjahr und Sommer in den USA zu einer höheren Benzinnachfrage und verstärkten Benzinexporten aus Europa in die USA geführt. Global habe sich der Benzinpreis erhöht. "Beim Diesel gibt es in Europa hingegen produktionsbedingte Überkapazitäten, was die Dieselpreise ähnlich der Rohölpreisentwicklung sinken ließ", so Capek. Der Fachverband weist auch auf die unterschiedliche Besteuerung von Diesel und Benzin in Österreich hin.

Die österreichische Energieagentur hat im Zuge des Energiepreisindex (EPI) für Juli auf Basis von EU-Daten errechnet, dass Superbenzin um 14,6 Cent je Liter teurer war als Diesel. Im Februar hat dieser Unterschied demnach nur 2,4 Cent je Liter betragen. (apa)