Standort Tirol : Tiroler Maschinenbauer Felder: Großinvestition am Standort Hall

Der Tiroler Holzmaschinenhersteller Felder will in den kommenden fünf Jahren 60 Mio. Euro in den Ausbau seines Stammsitzes in Hall investieren. Neben der Erweiterung der Logistik sollen die Produktionsflächen ausgebaut werden, erklärten die Geschäftsführer Hansjörg und Martin Felder bei einer Pressekonferenz. Die Hallenfläche werde dabei von 65.000 auf 81.000 Quadratmeter wachsen.

"Durch die geplanten Investitionen sollen am Standort mittelfristig 100 Arbeitsplätze hinzukommen", betonten die Geschäftsführer. Das Familienunternehmen entwickelt und produziert Maschinen und Systeme für die Holzbearbeitung. Vorwiegend seien kleine und mittlere Holzbearbeiter im Fokus des Maschinenerzeugers, hieß es.

Internationales Vertriebsnetz weiter ausbauen

Die Exportquote liege aktuell bei 95 Prozent, davon gehen 65 Prozent in die Europäische Union und jeweils 15 in andere europäische Länder bzw. nach Übersee, so Felder: "Derzeit erhält man in 72 Ländern unsere Maschinen". Der heimische Markt hingegen mache nur fünf Prozent des Umsatzes aus, was aber daran liege, dass er klein ist.

Ziel sei daher, das internationale Vertriebsnetz weiter auszubauen und sich unter den weltweit zehn größten Anbietern für die sekundäre Holzbearbeitung zu etablieren. "Die wenigen weißen Flecken wollen wir eliminieren", so Felder. Schärfste Konkurrenten seien dabei "Low-Cost-Anbieter" aus dem asiatischen Raum, die wesentlich geringere Produktionskosten hätten.

Bekenntnis zum Tiroler Standort

Die beiden Geschäftsführer gaben in diesem Zusammenhang ein Bekenntnis zum Tiroler Standort ab - in den vergangenen zehn Jahren seien dort 85 Mio. Euro investiert worden. Gleichzeitig warnten sie aber vor einer weiteren Verschlechterung der Rahmenbedingungen: "Arbeitszeitverkürzungen, Maschinensteuer, hohe Steuerlast, insbesondere bei den Lohnnebenkosten und ein Dickicht an überbordenden Gesetzen sind allesamt Standortkiller".

Der "Zielumsatz" des Standortes in Hall für das laufende Jahr liege bei 110 Mio. Euro. Im Jahr davor lag man unter 100 Mio. Euro. "Wir verzeichnen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich", sagte Felder. Daher erwarte man sich durch die Investitionen mittelfristig auch eine Verdoppelung des Umsatzes. Gewinnzahlen bzw. Zahlen zum Umsatz der Felder-Gruppe wollten die Geschäftsführer des zu 100 Prozent in Familienbesitz stehenden Unternehmens nicht bekannt geben.

1956 als Ein-Mann-Betrieb gegründet

Felder wurde 1956 als Ein-Mann-Betrieb von Johann Felder in Absam gegründet. 1989 übersiedelte man nach Hall, wo das Unternehmen derzeit nach eigenen Angaben 550 Mitarbeiter beschäftigt. Auch die dritte Generation habe sich entschlossen, in den Betrieb einzusteigen, hieß es.

Die Felder-Gruppe zähle insgesamt 1.100 Arbeitnehmer. Das Produktportfolio reiche von kleinsten stationären Maschinen für einfache Anwendungen bis hin zur High-Tech-CNC-Maschine für das Gewerbe und die Industrie. Angeboten werden vier Marken: Felder, Hammer, Format-4 und felder components. (apa/red)