Stahlhändler-Kartell : Strafen im Stahlhändler-Kartell höher als von Weyland erwartet

Mechel Service (vormals Cognor) muss laut Bundeswettbewerbsbehörde 200.000 Euro zahlen, Eisen Wagner (Arcelor Mittal) 150.000 Euro, Franz Großschädl Stahlgroßhandel 47.500 Euro und Filli 32.500 Euro. Anfang Juni hatte Otto Weyland von der Weyland GmbH, der als Zeuge aufgetreten ist, von "sehr moderaten" Strafen gesprochen, „da der Stahlhandel sowieso in einer schlechten wirtschaftlichen Situation steckt, sodass eine höhere Strafe den Konkurs bedeutet hätte.“ Bei Weyland sei laut BWB lediglich eine Zuwiderhandlung wegen Absprachen im Stahlhandel festgestellt worden. Für ein weiteres Unternehmen sei ein Antrag auf Geldbuße gestellt worden, der derzeit noch bei Gericht anhängig sei.

Das Kartell bestand von Jänner 2012 bis November 2013. In dieser Zeit hätten insgesamt 16 multilaterale Treffen stattgefunden, bei denen unter anderem einheitliche Mindestpreise abgestimmt wurden. Mildernd war laut BWB bei allen Unternehmen zu berücksichtigen, dass es "nur zu einer sehr eingeschränkten Umsetzung der Vereinbarungen gekommen ist" und dass es "zu keiner bzw. nur zu einer sehr geringfügigen Bereicherung" gekommen ist. (apa)