Automobilindustrie : Peugeot zahlt dem Iran über 400 Millionen Euro - "Schadenersatz"

Der französische Autohersteller PSA Peugeot Citroen zahlt nach iranischen Angaben der Islamischen Republik mehr als 400 Mio. Euro an Schadenersatz für die Zeit der Wirtschaftssanktionen. Die Zahlung gehe an Iran-Khodro (IKCO), den größten Autohersteller des Landes, sagte dessen Chef Hashem Jekke-Sare am Sonntag der Nachrichtenagentur Isna zufolge.

Geleistet werde der Schadenersatz überwiegend durch Dienstleistungen und Rabatte, darunter für Autoteile für im Iran produzierte Fahrzeuge.

Peugeot ist der Iran besonders wichtig

Warum ein Hersteller eines westlichen Landes sich offenbar ganz freiwillig bereit erklärt, für offizielle Sanktionen des Westens gegen das Atomprogramms eines Regimes zu büßen, muss an dieser Stelle offen bleiben. Der zentrale Grund dafür dürften allerdings die Gewinne sein, die Peugeot sich im Iran erhhofft.

Denn im vergangenen Monat schlossen beide Unternehmen ein Joint Venture, um Autos im Iran zu produzieren. Für Peugeot ist das Gemeinschaftsunternehmen von besonderer Wichtigkeit. Mit dem Stopp der Verkäufe im Iran 2012 verlor der französische Hersteller fast zehn Prozent seiner weltweiten Auslieferungen. Die wegen des iranischen Atomprogramms verhängten Sanktionen wurden im Jänner weitgehend wieder aufgehoben. (reuters/apa)