IT : ÖAMTC warnt - Autos spionieren ihre eigenen Besitzer aus

Der Autofahrerclub ÖAMTC warnt vor Autos, die ihre Fahrer ausspionieren könnten. Dass neben Fahrerprofil, Fahrzeug-Ortung und Fahrzeit auch die vom Mobiltelefon synchronisierten abgespeicherten Telefonnummern, Adressen und Mailadressen erfasst und im Speicher abgelegt werden, sei "nicht im Sinne der Autofahrer", kritisierte Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC.

"Das ist nicht im Sinne der Autofahrer"

Im August 2015 habe die FIA in Europa untersucht, in welchem Umfang zwei handelsübliche Neufahrzeuge Daten erfassen und übermitteln. Der Datentransfer erfolge über eine eingebaute Sim-Karte oder über die App des Autoherstellers am Smartphone. Zugriff auf die Daten habe der Fahrzeughersteller, derzeit ausschließlich.

Industrie jubelt - doch 97 Prozent der Autofahrer wollen diese Kommunikation nicht

Gemeinsam mit der FIA fordert der ÖAMTC klare gesetzliche Regeln zur Datenerfassung und -weitergabe aus dem Auto. Die Kampagne "My Car My Data" wurde diese Woche im EU-Parlament in Straßburg vorgestellt. Laut einer Umfrage, die die FIA in der EU parallel zum Test durchgeführt hat, sind 86 Prozent von 1.000 online befragten Österreicher bereit, Daten zur Pannenbehebung weiterzugeben. Gleichzeitig wollen 97 Prozent die Kommunikation aus dem Auto komplett abschalten.

Autos werden so angreifbar wie ein Heim-PC

Aus der Umfrage geht auch hervor, dass in Österreich rund fünf Prozent ein "Connected Car", also ein vernetztes Auto, besitzen. In den anderen elf EU-Ländern, in denen die Umfrage ebenfalls durchgeführt wurde, sind vernetzte Fahrzeuge zum Teil schon weiter verbreitet. Im Vergleich zu den anderen EU-Bürgern stehen die Menschen in Österreich der Internetisierung des Autos deutlich skeptischer gegenüber - sowohl im Bezug auf die kommerzielle Nutzung ihrer extrem persönlichen Daten als auch wegen möglicher Hackerangriffe, etwa mitten in der Fahrt, wie das in den USA bereits mehrfach von Hackern demonstriert wurde. (apa/red)