​Aktienmarkt : Familie Mitterbauer nimmt Miba von der Börse

Die Mitterbauer Beteiligungs-Aktiengesellschaft (MBAG), Mehrheitsaktionärin der börsennotierten Miba AG hat heute wie angekündigt das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot zum Kauf von Vorzugsaktien der Miba AG gestartet.

Zu dem Vorgehen erklärte vor wenigen Tagen Maria-Theresia Niss, Schwester von Miba-Vorstandschef Peter Mitterbauer Junior, gegenüber der Austria Presse Agentur: "Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt nicht mehr."

Die Angebotsfrist endet nach drei Wochen am 20. August 2015. Der Angebotspreis für die Miba-Aktien im Streubesitz liegt wie berichtet bei 550 Euro.

Damit liege der Preis fast 20 Prozent über dem letzten Börsenkurs der Miba-Aktie (vor Veröffentlichung des Angebotspreises) und 28,3 Prozent über dem durchschnittlichen Schlusskurs der letzten sechs Monate.

Die gebotenen 550 Euro übertreffen auch den Wert von 534,85 Euro je Aktie, den TPA Horvath in einem von der MBAG beauftragten Gutachten errechnet hat, so das Unternehmen.

Miba-Vorstand äußert sich zustimmend

Der Miba-Vorstand habe sich positiv zum Angebot geäußert: Demnach überwiegen die Vorteile bei einer Annahme etwaige Nachteile.

Sollte im Squeeze-out Verfahren ein höherer Preis ermittelt werden, erfolge eine entsprechende Nachzahlung durch die MBAG. Umgekehrt bleibe den Aktionären der höhere Angebotspreis, falls im Squeeze-out ein niedrigerer Preis festgelegt werden würde.

Miba braucht kein Kapital von der Börse

Durch den Abgang des Technologiekonzerns von der Börse will man Einsparungen und Effizienzsteigerungen erzielen. Die Miba AG werde in den nächsten Jahren keine Eigenkapitalzufuhr über die Börse zur Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie benötigen, heißt es in der Mitteilung.

Der Miba-Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 aufgrund der guten Entwicklung im Automobilsektor sowie durch Währungsgewinne ein organisches Umsatzplus im Bereich von 5 Prozent. Darauf basierend werden Ebitda-Margen von knapp unter 20 Prozent und Ebit-Margen knapp unter 13 Prozent erwartet.

In den Folgejahren bis 2020 geht der Vorstand von einem etwas schwächeren organischen Umsatzwachstum von knapp unter 3 Prozent bei einer noch immer über dem Branchenschnitt liegenden Ebitdaund Ebit-Marge aus. Der langfristige Investitionsbedarf wird bei 10-12 Prozent vom Umsatz erwartet.

Das Angebot richtet sich an die Aktionäre, die 9,33 Prozent der Aktien im Streubesitz halten. Der Rest der Miba-Aktien wird bereits von der Industriellenfamilie Mitterbauer kontrolliert. (apa)