AI in der Arbeit : Was macht KI mit der Arbeitswelt?

ChatGPT wird bereits von vielen als künstliche Intelligenz in der Arbeit genutzt.
© Markus Mainka - stock.adobe.com

Dass Künstliche Intelligenz schon längst in der Arbeitswelt Einzug gehalten hat, ist unbestritten.

Vernichtet KI Arbeitsplätze, oder wird sie neue Stellen schaffen und zur Erleichterung im Alltag beitragen? Wo macht es Sinn, KI einzusetzen? Mit diesen Fragen hat sich Anna Kopp, IT Director bei Microsoft Deutschland im Rahmen des Wissensforums Salzburg beschäftigt. Die CIO des weltgrößten Softwareherstellers in unserem Nachbarland ist davon überzeugt, dass der Einsatz von KI keine Arbeitsplätze vernichten, sondern neue Arbeitsplätze schaffen wird.

„In Deutschland werden zwar rund 1,7 Millionen Stellen durch den Einsatz von KI-Systemen ersetzt. Dagegen sollen allerdings rund 2,2 Millionen neue Jobs entstehen“, ist Kopp überzeugt.

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V.l.n.r.: Hannes Roither (Palfinger Konzernsprecher), Anna Kopp (IT Director Microsoft Deutschland), Wolfgang Rehrl (Rehrl + Partner Personalberatung) beim 1. Salzburger Wissensforum über KI am Arbeitsplatz.

- © Uwe Brandl

KI: Revolution oder Evolution?

Die Einführung des Internets als massentaugliches Medium in den 1990er Jahren stellt für die oberste Microsoft-Informatikerin die weitaus größere Revolution dar, als die aktuelle Entwicklung von KI in unserer Gesellschaft. In einer Ära, in der technologische Innovationen die Arbeitswelt umgestalten, spielt künstliche Intelligenz eine immer bedeutendere Rolle.

Die Integration von KI-Systemen am Arbeitsplatz bietet zahlreiche Vorteile, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Arbeitsweise grundlegend verändern. Die Ansprüche von Angestellten und Management an KI können unterschiedlicher nicht sein: 86 Prozent der Arbeitnehmer auf Anwenderebene sehen den Hauptzweck in der Recherche von Informationen und Antworten auf Fragen.

Dagegen erwartet knapp ein Drittel der Vertreter aus der Führungsebene eine Steigerung der Produktivität ihrer Angestellten und rund ein Viertel eine Zunahme des well-beings, also des Wohlbefindens der Mitarbeiter. Nur 16 Prozent der befragten Manager gehen von einer Reduktion der Mitarbeiterzahl durch KI aus.

Rund 70 Führungskräfte und Eigentümer namhafter Salzburger Unternehmen haben sich beim 1. Salzburger Wissensforum über KI am Arbeitsplatz informiert.

- © Uwe Brandl

KI hat Grenzen

KI wird zwar Aufgaben von Menschen übernehmen, nicht jedoch diese ersetzen können. KI-Systeme automatisieren repetitive Aufgaben und ermöglichen es den Mitarbeitern, sich auf anspruchsvollere und kreative Aufgaben zu konzentrieren. Durch die Automatisierung von Prozessen können Unternehmen Zeit und Ressourcen einsparen und ihre Produktivität steigern. „Durch KI werden zwar unbeliebte Aufgaben wegfallen, nicht jedoch Jobs“, so Kopp und nennt den Einrichtungsriesen IKEA als Beispiel: „Alle Mitarbeiter die bislang die von KI-Systemen übernommenen Arbeiten erledigt haben, werden zu Einrichtungsberatern umgeschult.“

Obwohl künstliche Intelligenz enorme Fortschritte macht, gibt es Grenzen ihrer Einsetzbarkeit. Sobald es um die Interaktion zwischen Menschen wie etwa bei Beratungsgespräche gehe, stoße KI an ihre Grenzen. Ebenso merke man bei Filmen, wann KI zur Bearbeitung von Szenen und Effekten herangezogen wurde und welche echt seien. KI-Systeme können auch nicht spontan oder intuitiv wie Menschen handeln. Sie sind auf vordefinierten Algorithmen und Daten beschränkt. Daher ist es wichtig, diese Grenzen und Herausforderungen zu berücksichtigen.