Salzburg : Salzburg bis 2030 MINT-Vorzeigeregion

Modern Medical Research Laboratory: Portrait of Latin and Black Young Scientists Using Microscope, Digital Tablet, Doing Sample Analysis, Talking. Diverse Team of Specialists work in Advanced Lab

MINT goes Einkaufszentrum im Europark in Salzburg. Im Bild Landesrätin Daniela Gutschi mit Kindern beim Roboter programmieren.

- © Gorodenkoff - stock.adobe.com

Vor fünf Jahren wurde MINT Salzburg ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Partnern wurde viel erreicht. Und Salzburg hat noch viel vor. Jetzt geht MINT Salzburg in eine neue Phase. Gemeinsam mit den rund 40 Standortpartnern wurde sichergestellt, dass im gesamten Bundesland qualitativ hochwertige Bildungsangebote zur Verfügung stehen und die Netzwerkpartner gut aufeinander abgestimmt sind. Mit 76 MINT-Gütesiegelschulen hat Salzburg die höchste Dichte in ganz Österreich. Dazu kommen zehn MINT-Mittelschulen im Modellversuch. Auch hier nimmt das Land Salzburg eine Vorreiterrolle ein. „Wir lassen nicht locker, bei Mädchen und Buben schon früh die Neugier für Technik zu wecken. Was spielerisch beginnt, hat Potenzial für die spätere Berufswahl“, ist Landesrätin Daniela Gutschi überzeugt.

Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Newsletter von Wirtschaftsnachrichten! Jetzt kostenlos abonnieren!

Salzburg soll MINT-Modellregion werden

Bis 2030 will Salzburg zur Modellregion werden und damit jungen Menschen beste Voraussetzungen bieten, sich mit MINT zu beschäftigen und zukunftsfit ins Berufsleben zu starten. „Alle, die heute in jungen Jahren für Technik und Naturwissenschaften begeistert werden, sind die begehrten Fachkräfte von morgen. Wir investieren in die Zukunft. Jetzt verzahnen wir MINT Salzburg noch enger mit anderen Initiativen des Landes wie Lehre Salzburg, EdTech Austria oder der Pioniergarage, um die Wirkung zu verstärken“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll. Innovation Salzburg, wo diese Fäden zusammenlaufen, wird daher ab Jänner 2024 die Aufgabe der Koordinationsstelle übernehmen.

Technikstudentinnen und -studenten, die im Labor arbeiten.

- © Land Salzburg / Franz Neumayr

Konkretes Programm zur Umsetzung

Das Vorhaben, Modellregion zu werden, ist als Leuchtturmprojekt in der Standortstrategie und der Arbeits- und Fachkräftestrategie des Landes verankert. Gemeinsam mit den Netzwerkpartnern erarbeitet die MINT-Koordinierungsstelle nun ein konkretes Arbeitsprogramm zur Umsetzung dieses Vorhabens. Im Jahr 2024 soll die Marke „MINT Salzburg“ weiter ausgebaut werden, die in Salzburg stattfindende Fachkonferenz zu einem österreichweiten Fixpunkt der MINT-Community werden und ein gezielter Fördercall soll dazu anregen, die MINT-Bildung in ganz Salzburg durch Projekte weiterzuentwickeln. Salzburg kann zu Recht eine Vorreiterrolle für sich beanspruchen. Hier gab es nicht nur die erste Koordinationsstelle für MINT-Themen in Österreich, sondern auch das erste MINT-Programm, den ersten MINT-Jugendbeirat in Europa und die erste MINT-Fachtagung in Österreich. Das Land Salzburg ist auch als einzige österreichische Organisation Mitglied im europäischen MINT-Netzwerk, der EU-STEM-Coalition.

Neues Qualitätssiegel für MINT-Netzwerke

Ein neues Qualitätssiegel für MINT-Netzwerke wurde 2023 erstmals an insgesamt 14 Regionen in ganz Österreich verliehen. Im Bundesland Salzburg gingen die beiden MINT-Regionen Pongau und Flachgau Nord an den Start. Mit dem Beginn der Leuchtturminitiative „MINT-Regionen“ wird die Nachwuchsförderung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) in Österreich auf eine neue Ebene gehoben. In den 14 MINT-Regionen arbeiten künftig 386 Partnerorganisationen zusammen – 161 Kindergärten und Schulen, 88 Unternehmen, 15 Hochschulen sowie 122 weitere Partner. Hauptziel ist es, die Kräfte aller MINT-Akteure in den Regionen zu bündeln – vom Kindergarten bis zum führenden Technologieunternehmen.

Durch den Aufbau eines attraktiven regionalen MINT-Angebots entlang der gesamten Bildungskette soll in Zukunft kein MINT-Talent mehr unentdeckt bleiben. Die MINT-Regionen treten an, um Begeisterung für MINT zu wecken, Zukunftschancen für junge Menschen zu eröffnen und langfristig die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. In den Regionen Pongau und Flachgau Nord werden künftig 48 beziehungsweise 23 Mitglieder im MINT-Engagement zusammenarbeiten. „In den ausgezeichneten MINT-Regionen kommen junge Menschen kontinuierlich mit Naturwissenschaft und Technik in Berührung. MINT-Kompetenzen ziehen sich wie ein roter Faden durch ihren Bildungsweg, vom Kindergarten bis ins Berufsleben. Dadurch werden Naturwissenschaft und Technik sowohl in der Schule als auch in Hightech-Unternehmen greifbar und erlebbar“, erklärt Irene Schulte, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg.

Frauenanteil in MINT-Berufen erhöhen

Engagierte Netzwerke aus Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Verbänden und Kommunen tragen durch ihr gemeinsames MINT-Engagement zur Attraktivität ihrer Regionen und Städte bei. Erklärtes Ziel ist es, die Zahl der MINT-Absolventinnen und -Absolventen bis 2030 um 20 Prozent und den Frauenanteil in technischen Berufen um fünf Prozent zu steigern. „Ausbildungen im MINT-Bereich eröffnen jungen Menschen eine Reihe spannender Zukunftsperspektiven. Sie sind nicht nur am Arbeitsmarkt gefragt, sondern können auch an wichtigen Themen wie der Anpassung an den Klimawandel mitarbeiten. Die IV Salzburg unterstützt mit ihrem Bildungsschwerpunkt die MINT-Regionen als innovatives Projekt, um MINT zu mehr Sichtbarkeit und Interesse zu verhelfen“, betont Irene Schulte und unterstreicht das Vorhaben, einen besonderen Fokus auf junge Mädchen und Frauen zu legen.

Fünf Jahre MINT Salzburg

  • mehr als 120 MINT-Ausbildungsangebote von Lehre bis Studium, Tendenz steigend

  • 76 MINT-Gütesiegelschulen im Bundesland, höchste Dichte in Österreich

  • 10 MINT-Mittelschulen im Modellversuch, Salzburg ist Spitzenreiter

  • über 100 Spürnasenecken in Salzburger Kinderbetreuungseinrichtungen

  • 674 außerschulische Veranstaltungen und über 60 Ganzjahresangebote

  • über 10.000 Interessierte bei Messen und Veranstaltungen erreicht

  • starkes Netzwerk mit rund 40 Partnerorganisationen im ganzen Bundesland

  • eigene Koordinationsstelle und Ansprechpartner*innen

  • sehr aktiv in Österreich und Europa