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Gleichbleibendes und Veränderung gehen Hand in Hand: Wer diese Beobachtung macht, hält womöglich das Seminaranbieter-Ranking 2023 des INDUSTRIEMAGAZINS in Händen. Denn mit nur wenigen Blicken lassen sich gleich mehrere Szenarien einfangen: erfolgreiche Titelverteidiger und unerwartete Gipfelstürmer, alte Hasen und überzeugende Newcomer.
Manch ein Stein blieb zwar auf dem anderen. Doch besonders auffällig zeigen sich Verschiebungen in der Kategorie Informationstechnologie, wo die drei Top-Platzierungen komplett wechselten. So kam der Anbieter die Berater in seinem Debutjahr gleich auf Platz eins, nachdem er zum ersten Mal in dieser Kategorie antrat. Platz zwei und drei gingen an bereits bekanntere Namen in diesem Feld, die OCG Österreichische Computer Gesellschaft und knapp dahinter ADV – Austrian Digital Value Arbeitsgemeinschaft Datenverarbeitung.
Doch beide schienen im vergangenen Jahr nicht in den Top drei auf, sondern verbesserten sich heuer von den Rängen vier und fünf auf die Stockerlplätze. Möglich sind solche Verschiebungen nicht zuletzt, da bereits gesammelte Erfahrungen mit Anbietern für Unternehmen wenig ausschlaggebend sind, wie auch Ranking-Ersteller Herbert Kling, Geschäftsführer von Brandscore.at, erklärt: „Ganz im Vordergrund stehen für Kunden Praxisnähe und das Vermitteln neuer Erkenntnisse und Erfahrungen. Stammkundschaft ist eher nicht üblich.“
Das Ranking: So haben wir gewertet
Das Seminaranbieterranking wurde von brandscore.at im Auftrag des INDUSTRIEMAGAZINS durchgeführt. Befragt wurden HR-Verantwortliche und Mitarbeiter von Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten. Die Stichprobe bestand aus 250 HR-Entscheidern bzw. Managern sowie 250 Mitarbeitern bzw. Seminarbesuchern.
Das Ranking ist wie gewohnt in die Kategorie Gesamtanbieter und acht Einzelkategorien unterteilt. Grundlage für die Reihung des Rankings bildete der Imagewert, den ein Seminaranbieter erreichen konnte. Dabei steht eins für das bestmögliche Image, fünf für das schlechtestmögliche. Als Ergänzung zum Ranking haben wir außerdem in einer Studie branchenrelevante Fragestellungen erhoben.
Neue Mitspieler im Spitzenfeld
In den Kategorien Führung & Strategie, Sprachen, sowie Marketing & Sales gab es ähnlich auffällige Veränderungen. In allen drei Feldern schafften es unter anderem Anbieter unter die Top drei, die vergangenes Jahr nicht unter den Besten zu finden waren. In der Kategorie Sprachen verbesserte sich inlingua Sprachschule Wien sogar von Rang vier auf den Siegerplatz. Ihr Image – 2,37 auf der Schulnotenskala von 1 bis 5 – wurde von Platz zwei nur knapp untertroffen: Für The Cambridge Institute reichte es mit 2,38 dieses Jahr nicht mehr für den ersten Platz. Mit 2,66 kam The Language Company Sprachinstitut auf Platz drei und machte damit gegenüber dem Vorjahr immerhin drei Ränge gut.
Auch in der Kategorie Führung & Strategie wurden zwei Top-Ränge neu vergeben. Während die Wirtschaftsuniversität Wien, WU Executive Academy mit der Benotung 2,38 wieder den Sieg davonholt, schaffte der Anbieter die Berater auch in diesem Feld als Neuzugang gleich einen fulminanten Einstieg und mit der Note 2,55 den zweiten Platz. Dahinter verbesserte sich Business Success von Rang fünf auf drei.
Ähnliches in der Kategorie Marketing & Sales: AVL-Institut Beratung. Training. Kommunikation GmbH rangiert in diesem Feld unangefochten auf dem ersten Platz. MCI Die Unternehmerische Hochschule verbesserte sich jedoch signifikant vom siebten auf den zweiten Platz. Und auch Business Circle kletterte im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang nach oben.
„Ganz im Vordergrund stehen Praxisnähe und das Vermitteln neuer Erkenntnisse. Stammkundschaft ist eher nicht üblich.“Herbert Kling, Geschäftsführer Brandscore.at
Bestnote ist nicht gleich Bestnote
Allgemein lässt sich erkennen, dass die in Schulnoten festgehaltenen Image-Bewertungen recht weit ausfächern, gerade in den Top-Platzierungen aber im Bereich gut bis befriedigend bleiben. Die einzigen Imagewerte, die im sehr-gut-Spektrum rangieren, finden sich in der Kategorie Gesamtanbieter. Hier waren Noten von 1,88 und 1,94 für den Sieg, respektive den zweiten Platz nötig. In beinahe allen weiteren Kategorien liegen die Werte für die Top drei zwischen 2,37 und 2,84. Ausnahmen bilden die Kategorien Facility Management, in der Zweitplatzierter ATGA bereits auf die Note 3 kommt, sowie Produktion & Fertigung, wo 3 als beste Benotung für den ersten Platz reichte.
Interessant präsentiert sich hier auch ein Vergleich mit der jüngeren Vergangenheit des Rankings. So war vergangenes Jahr die übergreifend vergebene Bestnote 1,77, im Jahr zuvor 1,99. Mit 1,88 hat sich die Top-Image-Bewertung nun ziemlich genau in der Mitte eingependelt. Eine signifikante Veränderung hinsichtlich der Top-Images gab es in der Kategorie Informationstechnologie. Hier brachte vor zwei Jahren ein Wert von 2,36 den ersten Platz ein, vergangenes Jahr lag die Bestnote bereits bei 1,77 (und alle drei Top-Plätze wurden ausgetauscht). Heuer wiederum ist die Bestnote in dieser Kategorie auf 2,54 zurückgesprungen. Wiederum sind die ersten drei Plätze völlig neu besetzt, Vorjahressieger Technikum Wien Academy ist von 1,77 auf 2,88 und den fünften Rang gefallen. Ein möglicher Rückschluss: Die Konsumenten sind – zumindest was diese Kategorie betrifft – kritischer geworden und vergeben gute Noten weniger leicht.
Auch zeigen die Jahresvergleiche, wie offen das Spielfeld mit jedem neuen Ranking ist: Zwar gibt es viele Bewerber, die ihre guten Ergebnisse verteidigen können – etwa in der Kategorie Finanzen, Recht & Controlling, in der das Controller Institut auf Platz eins blieb, dahinter die Akademie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer GmbH und die Rechtsakademie MANZ bloß die Ränge tauschten; doch Platz für Senkrechtstarter gibt es allemal. Kunden bleiben keineswegs zwingend bei einem Anbieter, mit dem sie bereits Erfahrung gesammelt haben oder dessen Namen sie kennen, sondern lassen sich von den jeweiligen Angeboten überzeugen.
Gesamtanbieter als gesamter Spiegel
Dass eine gute Platzierung eines neuen Mitbewerbers kein einzelner Zufall sein muss, zeigt sich etwa in der Kategorie Produktion und Fertigung. Hier gelang der StEP-Up-Akademie die Titelverteidigung, nachdem sie vergangenes Jahr zum ersten Mal antrat. Dahinter kamen mit dem Center of Lifelong Learning der FH OÖ, Festo Services und Kanzian Engineering & Consulting GmbH hingegen schon mehr eingesessene Namen.
Eine schöne Widerspiegelung des gesamten Rankings bringt die Kategorie Gesamtanbieter mit sich. Denn hier vereinen sich auf den ersten Rängen die eingangs erwähnten Gegenstücke Gleichbleibendes und Veränderung. Die TÜV AUSTRIA Akademie verteidigte nicht nur die Bestplatzierung, sondern kam mit 1,88 sogar auf die exakt gleiche Benotung wie im Vorjahr. Pausgleich die Einstufung beim WIFI – Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreichs: Dieser Anbieter konnte ebenfalls seinen Rang – in diesem Fall den zweiten – halten, sowie die Note 1,94, was nach wie vor eine Verbesserung von vor zwei Jahren (1,99) bedeutet.
Auf Platz drei der Gesamtanbieter schließlich die große Verschiebung: Das BFI Berufsförderungsinstitut Österreich verbesserte sich signifikant von Rang 11 auf den Stockerlplatz und kommt auf eine Note von 2,3. Das Antreten in dieser Kategorie hat sich also gelohnt.
Spezialisten der Nischen
Ob Gesamtanbieter auf Seminarsuchende besonders attraktiv wirken, ist sehr individuell. Immerhin 38,1 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass eine Spezialisierung des Instituts auf ein bestimmtes Thema ausschlaggebend bei der Wahl ist – so viel Bedeutung wird keinem anderen Auswahlkriterium in unserer Studie beigemessen. Spielraum für Gesamtanbieter, auch als solcher zu überzeugen, ist also noch gegeben. Doch die Zahlen zeigen deutlich, dass Spezialisten nicht out sind.
Damit korreliert auch, dass nicht in der Kategorie Gesamtanbieter, sondern in der Spezialkategorie Führung & Strategie – wie übrigens schon vergangenes Jahr – die meisten Bewerber angetreten sind: nämlich 25 im Vergleich zu 19 Gesamtanbietern. Veritable Nischen haben sich Anbieter in den Kategorien Facility Management und Logistik ausgesucht: Hier traten nur drei, respektive zwei Bewerber an.
QuintLog – Ihr Logistik Schulungspartner verbesserte sich vom vorjährigen zweiten Rang auf eine nunmehr ex aequo-Platzierung gemeinsam mit dem BMÖ Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. In der Kategorie Facility Management verbesserte sich Kanzian Engineering & Consulting GmbH vom dritten auf den Siegerplatz, gefolgt vom Vorjahresvierten ATGA. Roiger, vergangenes Jahr noch zweiter, schließt die Liste ab.