Risiko- und Versicherungsmanagement : GrECo Marktstudie: Vorsorgekassen 2021 solide, 2022 schwierig
Die Betrieblichen Vorsorgekassen verwalten und veranlagen die Beiträge zur betrieblichen Vorsorge. Seit 2003 ersetzen sie – als Abfertigung-Neu – das Abfertigungssystem-Alt. Das Unternehmen vergleicht seit 15 Jahren die Performance der acht Betrieblichen Vorsorgekassen in Österreich. Die jährliche Marktstudie wird vom GrECo Health & Benefits Consulting-Team exklusiv erstellt und hilft Unternehmen, sich für die passende Vorsorgekasse zu entscheiden.
„Viele Unternehmen zahlen einen fixen Prozentsatz der Bruttolöhne in ihre Vorsorgekasse ein und wissen gar nicht, wie sie sich entwickelt. Dank unserer Marktstudie erhalten sie einen Überblick und können mit unserer Unterstützung auch rasch und einfach den Anbieter wechseln“, sagt Andreas Schmitt, Vorstand bei GrECo International AG und verantwortlich für den Bereich Risiko- & Versicherungstechnik.
Die GrECo Marktstudie gibt einen umfassenden Überblick und vergleicht neben der Performance der jeweiligen Kassen auch Service, Garantien, Kapitalausstattung, Treuebonus, Gewinnbeteiligung und Volatilität. All diese Kriterien können ausschlaggebend für die richtige Wahl oder für den Wechsel einer Vorsorgekasse sein.
2021 schlossen die Betrieblichen Vorsorgekassen – unbeeindruckt von der Corona-Pandemie und den innenpolitischen Krisen – mit einer durchschnittlichen Performance von 4 % positiv ab. Das ist ein solides Ergebnis, liegt aber deutlich unter der langfristigen Performance-Annahme, die ein Plus von 6 % vorsieht. Überdurchschnittlich gut schnitten jene Anbieter ab, die auf eine höhere Aktienquote setzten und somit auch ein höheres Veranlagungsrisiko in Kauf nahmen, allen voran die APK und Valida.
Aktuell werden knapp 4 Millionen Menschen in Österreich von den Vorsorgekassen betreut, das sind rund 80 % der Erwerbstätigen. Das verwaltete Vermögen ist von 14,5 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 16,3 Milliarden Euro im Jahr 2021 gestiegen.
Die Aussichten für 2022 sind nicht sehr aufmunternd. Mit dem Krieg in der Ukraine hat die Unsicherheit eine neue Dimension erreicht. Eine weitere offene Frage ist die hohe Inflation. Angesichts dieser volatilen Lage brauchen die Vorsorgekassen gute und verlässliche Absicherungsstrategien, um an die Performance von 2021 anzuschließen.
Unternehmen, die mit ihrer Vorsorgekasse unzufrieden sind, können einmal pro Jahr den Anbieter wechseln. Das Health & Benefits Consulting-Team von GrECo stellt hierfür seine Expertise zur Verfügung und hilft dabei, den passenden Anbieter zu finden.
2021: Harter Markt prägt das Versicherungsgeschehen
2021 war für die Branche stark von der Pandemie geprägt. Die Versicherer mussten hohe Entschädigungen für abgesagte Großveranstaltungen leisten. Parallel dazu wurde der Markt immer härter. Der jahrelange Abwärtstrend bei den Prämien verkehrte sich ins Gegenteil und die Prämien klettern nun steil nach oben. Es wird zunehmend schwieriger, ausreichend Deckungskapazitäten einzukaufen.
Der Klimawandel mit immer häufigeren Großschadenereignissen sowie Cyberbedrohungen tragen neben der unsicheren Gesamtlage ebenfalls zur Marktverhärtung bei. Gerade in dieser Marktsituation kommt die Expertise des Risikomanagements von GrECo zum Tragen. Die GrECo Risk Engineering GmbH deckt das volle Spektrum des operativen Risikomanagements ab. Die von ihr erstellten Risk Surveys dienen als Grundlage für maßgeschneiderte Versicherungskonzepte.
Nicht zuletzt durch die risikobasierte Beratung und den individuellen Versicherungslösungen ist es GrECo gelungen, im Jahr 2021 ein Umsatz-, Ergebnis- und Prämienplus zu erzielen. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg auf 107,7 Millionen Euro nach 100,1 Millionen im Jahr davor, das Betriebsergebnis auf 14,9 (nach 12,2) Millionen Euro und das Prämienvolumen auf 933 (nach 867) Millionen Euro.
„Wir arbeiten mit und am Risiko unserer Klienten, damit diese sich beruhigt auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können“, erläutert Akad. Vkfm. Christoph Repolust, Vorstand GrECo International AG und verantwortlich für Sales & Account Management.
Diese Mission wird 2022 fortgesetzt. Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass das Risikomanagement immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Cyber-Bedrohungen zum Beispiel nehmen mittlerweile den Platz 1 unter den Unternehmensrisiken ein. Auch die Themen Blackout und Energiewende rücken immer stärker in den Fokus des Versicherungsmarktes. Auch hier gilt das Risikomanagement als Schlüssel zur Krisenbewältigung. Als Risikospezialist steuert und begleitet GrECo Prozesse und erarbeitet individuelle Bewältigungskonzepte. GrECo bietet hier von der Identifikation über die Bewertung bis hin zur Risikokontrolle alles ab.
Übernahme in Zentral- und Osteuropa und 2022 Rückzug aus Russland
GrECo ist seit 32 Jahren in Ost- und Zentraleuropa aktiv und hat im Herbst 2021 seine Kräfte in dieser Region durch die Übernahme des ungarischen Risiko- und Versicherungsberaters MAI CEE Ltd. gebündelt. MAI ist in 13 zentral- und osteuropäischen Ländern tätig und betreut 15.000 Firmenklienten. Das fusionierte Unternehmen umfasst 1.180 Mitarbeiter:innen in 18 Ländern und 61 Niederlassungen und ist damit das größte Risiko- und Versicherungsmanager-Netzwerk in dieser Region. Überdies handelt es sich auch um die größte Firmenübernahme in der Geschichte von GrECo. Das Prämienvolumen des Konzerns erhöht sich dadurch auf über 1 Milliarde Euro, der konsolidierte Umsatz steigt auf 124 Millionen Euro.
„Die Übernahme von MAI verleiht der Wachstumsstrategie unserer gesamten Gruppe einen entscheidenden Impuls und verbessert unser Leistungsversprechen für unser Klienten und Partner“, sagt Friedrich Neubrand von der GrECo International Holding AG.
Im März 2022 trat das Unternehmen nach 24 Jahren den Rückzug aus Russland an. Nach Ausbruch des Krieges hat das Unternehmen rasch die Konsequenzen gezogen und die Niederlassung an das lokale Management übertragen, das die Kontinuität sicherstellen wird. „Die Verletzung von Menschenrechten steht im scharfen Widerspruch zu unseren Werten. Wir unterstützen uneingeschränkt die Forderung nach sofortiger Beendigung des Krieges“, so Neubrand.
Etliche Mitarbeiter:innen der ukrainischen Niederlassung befinden sich mittlerweile in Wien. GrECo hat mit tatkräftiger Unterstützung des gesamten Teams für alle geflüchteten Beschäftigten Unterkünfte organisiert.
Zu Änderungen kommt es 2023 an der Führungsspitze der Gruppe. Das familiengeführte Unternehmen, an dem die Familie Neubrand 86,67 % hält, stellt die Weichen für die Zukunft neu. KR Friedrich Neubrand zieht sich mit 82 Jahren aus dem Aufsichtsrat zurück, sein Sohn Friedrich Neubrand jun. wechselt vom Vorstand in den Aufsichtsrat.