Welche Chancen bietet eine smarte Ressourcenökonomie?
Dubourg: Die Klimakrise wird uns die nächsten Jahrzehnte leider begleiten. Daher geht es bei einer guten Strategie nicht darum, was sich als Trend jedes Jahr verändert, sondern vielmehr um die Frage, was bleibt in 20 Jahren von heute relevant für uns? Die Wirtschaft und viele ihrer Geschäftsmodelle, sei es im Bereich Automobil, Chemie oder im Kunststoffsektor, sind bereits jetzt mitten im Wandel zu einer smarten Ressourcenökonomie. Es entstehen viele neue Innovationsfelder und -märkte mit neuen Materialien und Applikationen. Das ist für uns alle nicht nur ein Risiko, sondern auch eine enorme Chance, denn viele dieser Märkte wachsen schneller als
der Durchschnitt. Jeder Millimeter Vorsprung an Innovation ist hier langfristig gut investiertes Kapital in eine ressourceneffizientere Zukunft.
Wie kann Innovationsfähigkeit in Unternehmen definiert, erhalten und gesteigert werden?
Dubourg: Die wichtigste Frage in einem Unternehmen ist, welche Form der Innovation man voranbringen möchte. Geht es um Prozessinnovationen, um Applikationsinnovationen oder denkt man über disruptive Innovationen nach, die völlig neu für die Welt sind. Jede dieser Innovationsformen beinhaltet unterschiedliche Herangehensweisen und benötigt unterschiedliche Denkräume. Für Greiner ist es jedenfalls essenziell, eine Innovationskultur zu fördern und zu leben. Dazu gehören kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten und Feedbackschleifen mit unseren Kunden genauso, wie das Arbeiten in interdisziplinären Teams sowie externe Partnerschaften
oder Kooperationen.
Wirtschaftsräume der Zukunft: Welche neuen Wirtschaftsräume identifizieren Sie?
Dubourg: Wir denken entlang von mehreren Dimensionen über Wirtschafträume nach. Es sind nicht nur geographische Räume – hier ist Nordamerika sicherlich ein sehr interessanter Markt für Greiner –, sondern auch industrielle Endmärkte. Sprich, Wachstum liegt aus unserer Sicht nicht nur in geographischen Märkten, sondern auch entlang der Wertschöpfungskette.
Wie gelingen transformatorische Durchbrüche auch mithilfe der nachrückenden Generationen?
Dubourg: Die nachrückende Generation ist für uns sehr wertvoll und inspirierend, denn sie ist mit einer großen digitalen und werteorientierten Affinität aufgewachsen.
Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!
Daraus ergeben sich sehr viele und schöne Impulse für Greiner. So haben wir Talente, die über digitale Twins in der Produktion nachdenken, andere wiederum beleben die Firma durch Ideen, wie Inklusion im Unternehmen gelingen kann. Ein Thema, das heute wichtiger ist, denn je. Denn wenn wir im Unternehmen eine Kultur der Wertschätzung pflegen, dann gelingt uns dies sicherlich auch im Alltag besser.