Maschinenbau Fill Leadership : Fill Maschinenbau: Wie Theresa und Laurenz Fill als dritte Generation im Unternehmen durchstarten

Theresa und Laurenz Fill. Die Kinder von Geschäftsführer Andreas Fill bringen neue Schwerpunkte ins Familienunternehmen.
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Fill in Gurten ist längst ein Global Player im Maschinenbau. Während CEO Andreas Fill mit Günter Redhammer (COO), Martin Reiter (CFO) und Alois Wiesinger (CTO) das international tätige Unternehmen, das Maschinen für Automotive, Luftfahrt, Holz oder Sport produziert, auf Kurs halten, schreibt sich auch eine Familiengeschichte weiter. Theresa (29) und Laurenz Fill (26), die beiden Kinder von Andreas und Bettina Fill, wachsen als dritte Generation in die Führungsarbeit nach.
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Für Theresa war früh klar, dass sie in das Unternehmen einsteigen will. Nach einer kaufmännischen Ausbildung jobbte sie bei Fill in der HR. Heute ist sie als Customer Success Managerin der Fill-Schwester CORE smartwork an der Schnittstelle Kunde und Software. Sie kümmert sich um Support und Vertriebsfragen. Parallel verantwortet sie das Eventmanagement von Fill – und kommt auf etwa eine Veranstaltung pro Monat, die sie managt. Laurenz Fill wiederum startete 2020 im Unternehmen und lernte erstmal alle Abteilungen kennen. Im Zuge dessen überarbeitete er etwa das Lehrlingsbonusprogramm.
In der Prozessentwicklung, wo er halbtags neben seiner Ausbildung jobbte, gefiel es ihm besonders gut. Noch bis 2026 studiert er Psychologie in Wien. Dann wird er wieder ins Unternehmen, die Prozessentwicklung, eintreten.
Es gibt laut den beiden keinen Stichtag, an dem Andreas Fill das Ruder übergeben wolle. "2030 ist vielleicht ein Orientierungspunkt, nicht mehr", schmunzeln sie.
Was beide betonen: Fill ist kein Unternehmen, das nur über Technik funktioniert. Es lebt von der Kultur. Vom guten Ruf in der Region, der es ermöglicht, offene Stellen schnell zu besetzen – nicht zuletzt dank der engen Bindung an HTLs in Braunau oder Ried. Von den langjährigen Mitarbeitern, die seit zehn oder zwanzig Jahren Teil des Teams sind. Und von Lehrlingen, die gezielt gefördert werden.
Theresa und Laurenz Fill sprechen auch darüber, dass die Arbeit im Familienunternehmen Grenzen verschwimmen lässt. „Freitagnachmittag um zwölf Uhr heimgehen gibt es für den Vater nicht wirklich", sagen sie. "Die Arbeit begleite ihn eigentlich ständig, sagt Laurenz Fill. Selbst Kurzurlaube enden oft mit einem darauffolgenden Abflug zu einer Kundenmesse um vier Uhr morgens. Wie sie selbst Ausgleich schaffen? Laurenz treibt Sport und nutzt Fußball und Fitness als Ventil. Theresa sucht ihre Balance in klaren Strukturen: „Die Methoden des Projektmanagements helfen natürlich, den Tag zu strukturieren", sagt sie.
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Ihre Mutter Bettina - in der Internen Kommunikation und im Eventmanagement tätig - spielt im Hintergrund eine zentrale Rolle. „Sie ist der Ruhepol“, betonen beide. Bettina Fill sorgt seit vielen Jahren für ein gutes Miteinander im Betrieb. Übrigens kommt auch die Gründergeneration, Josef (86) und Marianne (82) Fill, noch jeden Tag ins Unternehmen, um sich beim gemeinsamen Mittagessen mit Mitarbeitern über das Geschehen in der Firma am Laufenden zu halten.
Das Unternehmen selbst ist stark diversifiziert. Von Automotive bis Aerospace, von der Holz- bis Sportindustrie – Fill ist breit aufgestellt. Diese Vielfalt wirkt wie ein Sicherheitsnetz, gerade in Krisenzeiten. Es gibt Phasen, in denen die Holzbranche schwächelt, aber gleichzeitig die Luftfahrt stark läuft. „Diese Balance ist entscheidend, um Auftragslöcher abzufedern“, sagt Theresa.