Handel mit Deutschland nahm spürbar ab : Export von österreichischen Maschinen und Fahrzeugen eingebrochen
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Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas: "Gering ist die Nachfrage aktuell vor allem bei Maschinen und Fahrzeugen."
- © Statistik AustriaÖsterreichs Exportzahlen: Starke Rückgänge durch schwache Konjunktur
"Die international schwache Konjunktur hat sich auch im August auf die Exportwirtschaft ausgewirkt. Die Abnahmen bei den Ein- und Ausfuhren gehen maßgeblich auf den Rückgang des Handels mit Österreichs wichtigstem Handelspartner Deutschland zurück. Hier sank der Wert der Importe im August 2024 im Jahresvergleich um 8,7 %, die Exporte nach Deutschland verringerten sich um 6,3 %. Gering ist die Nachfrage aktuell vor allem bei Maschinen und Fahrzeugen, der wichtigsten Produktgruppe im internationalen Handel Österreichs. Im August ging der Importwert von Maschinen und Fahrzeugen um 6,8 % zurück, während die Exporte um ganze 11,9 % einbrachen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
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Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im August 2024 Waren im Wert von 9,12 Mrd. Euro, während Waren im Wert von 8,87 Mrd. Euro in diese Länder exportiert wurden. Gegenüber August 2023 sanken die Intra-EU-Importe (−6,4 %), die Intra-EU-Exporte jedoch etwas stärker (−8,1 %). Dies führte zu einer negativen Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,24 Mrd. Euro.
Insgesamt zeigten sieben der zehn Produktgruppen in diesem Monat rückläufige Exportwerte. Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – verzeichneten zusammen ein Exportminus von 9,5 % auf 11,11 Mrd. Euro. Bearbeitete Waren (−5,3 %; −0,15 Mrd. Euro) erzielten hier die geringsten Exportabnahmen, gefolgt von sonstigen Fertigwaren (−11,4 %; −0,17 Mrd. Euro). Die höchsten absoluten Rückgänge im Export wurden bei Maschinen und Fahrzeugen (−11,9 %; −0,63 Mrd. Euro) beobachtet.
Handel: Rückgang bei Deutschland, Zunahme bei USA und China
Im Handel mit den zehn wichtigsten Importpartnern gab es heuer bis August Abnahmen bei den Importen. Neben dem Rückgang bei Deutschland (−7,9 %) gab es die größten absoluten Abnahmen bei Importen aus der Schweiz (−36,2 %), Italien (−5,8 %) und China (−4,8 %). Im Handel mit den zehn bedeutendsten Exportpartnern zeigten zwei Länder Zunahmen und acht Länder Abnahmen. Die Exportzunahmen fanden sich bei den Vereinigten Staaten (+13,1 %) und China (+9,9 %), die stärksten Rückgänge gab es bei den Exporten nach Deutschland (−5,2 %), Italien (−5,0 %) und Tschechien (−6,5 %).
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Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich in den ersten acht Monaten 2024 Waren im Wert von 83,39 Mrd. Euro (−6,3 %). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit −6,5 % ebenfalls einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrug 85,36 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 1,96 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 2,26 Mrd. Euro in den ersten acht Monaten 2023.
Von Jänner bis August 2024 lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren bei 124,78 Mrd. Euro, der Wert der ausgeführten Waren belief sich auf 127,57 Mrd. Euro. Entsprechend sanken die Einfuhren im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Vorjahres um 9,8 Prozent, während die Ausfuhren um 4,4 Prozent zurückgingen.