Auswirkungen der US-Zölle auf Aluminiumunternehmen : AMAG: Schwieriges Jahr hinterlässt Spuren in der Bilanz

Der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG blickt auf ein schwieriges Jahr zurück, das auch seine Spuren in der Bilanz hinterlassen hat
- © AMAGDie AMAG, der führende Aluminiumkonzern aus Oberösterreich, blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr zurück, das sich deutlich in der Bilanz niederschlägt. Der Gewinn nach Steuern sank von 66,4 auf 43,2 Millionen Euro, während das EBITDA leicht von 188,4 auf 179,2 Millionen Euro zurückging. Auch der Umsatz verzeichnete ein Minus von 0,7 Prozent und lag bei 1,4 Milliarden Euro.
>>> AMAG erhält neuen Aufsichtsratschef: Alessandro Dazza folgt auf Herbert Ortner
Trotz dieser Rückgänge zeigt sich die Konzernführung zufrieden. Allerdings bleibt der Ausblick für das laufende Jahr unsicher – insbesondere im Hinblick auf US-Zölle und die angespannte Lage in der Automobilbranche.
Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!
Ungewissheit bei US-Zöllen und Handelspolitik
„Wir sind stolz, dass wir in einem schwierigen Marktumfeld das Niveau halten haben können“, erklärte Vorstandsvorsitzender Helmut Kaufmann am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. Der Dividendenvorschlag für 2024 liegt bei 1,20 Euro pro Aktie – nach 1,50 Euro im Vorjahr.
>>> Was bedeuten Trumps Zölle für die Stahlindustrie in Deutschland und Österreich?
Besonders erfreulich entwickelte sich der Absatz in den Bereichen Automobil, Transport und Luftfahrt, wo ein Rekordniveau erreicht wurde. „In Summe“ blicke das Management daher zuversichtlich auf das Jahr 2024.
Die geplanten Zölle der USA und der EU sorgen für Unsicherheit. AMAG, die über ein Elektrolysewerk in Kanadaverfügt, bleibt vorsichtig in der Einschätzung der möglichen Auswirkungen. Im schlimmsten Fall könnte der Konzern von beiden Seiten mit Zöllen von bis zu 50 Prozent belastet werden. Noch sei jedoch vieles unklar. Das Werk in Kanada könne sowohl die USA als auch Europa beliefern, eine Strategie, die derzeit evaluiert werde.
Klar sei aber: Die USA bleiben auf Aluminiumimporte angewiesen, da der Selbstversorgungsgrad nur rund 20 Prozent beträgt. Rund 150.000 Tonnen der AMAG-Jahresproduktion gehen in die Vereinigten Staaten. Ein eigenes Werk in den USA zur Umgehung der Zölle sei laut Kaufmann jedoch keine kurzfristige Lösung. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland zeigt sich die AMAG unbesorgt – der Konzern sei davon nicht betroffen.
Auf die Frage nach Wünschen an die kommende österreichische Bundesregierung betonte Kaufmann die Bedeutung von Kontinuität und Stabilität. Zudem müssten die Industriekosten und die zunehmende Bürokratie stärker in den Fokus rücken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.