"Solide Ergebnisqualität" : AMAG mit 21 Prozent Ergebnisrückgang
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Vorstandsvorsitzender Helmut Kaufmann sieht die schwache Industriekonjunktur in Europa als Grund für den zunehmenden Preis- und Mengendruck in zahlreichen Branchen.
- © Matthias HeschlHelmut Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der AMAG Austria Metall AG: "Bei einer unverändert verhaltenen Wirtschaftslage in vielen europäischen Ländern ist es uns bislang gut gelungen, durch Produktmixverschiebungen und hohe Flexibilität, solide Ergebnisse zu erwirtschaften. Dennoch führt die schwache Industriekonjunktur in Europa zu einem zunehmenden Preis- und Mengendruck in zahlreichen Branchen. Wir begegnen diesen Herausforderungen unverändert mit dem klaren Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit. Die Forschungsaufwendungen in den ersten drei Quartalen 2024 wurden erneut gesteigert, um unseren Spezialitätenanteil konstant hoch zu halten.“
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Das Betriebsergebnis (EBIT) ging in den ersten neun Monaten um 21 Prozent auf 80,7 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 11,1 Prozent auf 147,6 Mio. Euro zurück. Der Umsatz ging um 5,6 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro zurück. Der Absatz betrug 323.300 Tonnen (minus 1,3 Prozent). Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei mit 2.238 stabil geblieben.
Anstiege in den Segmenten Metall und Walzen
Die Oberösterreicher sprechen von einer "soliden Ergebnisqualität". Die breite Aufstellung der Gruppe und die hohe Flexibilität hätten "solide Umsatz- und Ergebniskennzahlen" ermöglicht. Verwiesen wird auf den Gewinn nach Ertragssteuern von 54,3 Mio. Euro (2023: 69,7 Mio. Euro) und den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 109,3 Mio. Euro (2023: 157,0 Mio. Euro.)
Zum Ausblick für das heurige Gesamtjahr hieß es, die EBITDA-Bandbreite werde bei 160 Mio. bis 180 Mio. gesehen, wobei die Obergrenze vor allem an Bewertungseffekte gekoppelt sei. Das EBITDA im 3. Quartal 2024 sei gegenüber dem Vorjahresquartal um über acht Prozent gesteigert worden, so die AMAG. Insbesondere die Anstiege in den Segmenten Metall und Walzen seien für den Ergebniszuwachs der Gruppe im dritten Quartal verantwortlich, erklärte Vorstandsvorsitzender Helmut Kaufmann.
Umfeld in den Segmenten Gießen und Walzen herausfordernd
Das globale Wirtschaftsumfeld entwickelt sich laut AMAG nach wie vor uneinheitlich. "Während in den USA mit einem spürbaren BIP-Wachstum von +2,5 % gerechnet wird, soll die Wirtschaft im Euroraum um nur +0,8 % wachsen. Speziell die schwache Industriekonjunktur drückt das Wirtschaftswachstum. Für Deutschland geht das WIFO-Institut von einer Stagnation aus, die österreichische Wirtschaft soll 2024 um -0,6 % schrumpfen."
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Gemäß der angeführten Konjunkturprognosen geht das Unternehmen davon aus, dass sich die Wirtschaftslage im vierten Quartal 2024 nicht verbessern wird. "Damit bleibt auch das Umfeld, speziell in den Segmenten Gießen und Walzen, herausfordernd. Im Segment Metall werden sich die signifikant gestiegenen Tonerdepreise in den nächsten Monaten im Ergebnis bemerkbar machen. Zusätzlich können die weitere Aluminiumpreisentwicklung sowie etwaige Bewertungseffekte das Ergebnis in Q4/2024 spürbar beeinflussen."