Ausbildung : KTM bekämpft Fachkräftemangel

Lehrling in der Ausbildung bei Motorradhersteller KTM
© KTM Sportmotorcycle

Was im Jahr 1995 mit 2 Lehrlingen begann, ist mittlerweile zum Aushängeschlid von KTM geworden. Seither hat der Motorradhersteller, der zu Pierer Mobility gehört, 1.500 Lehrlinge ausgebildet. Davon sind 80 Prozent nach wie vor im Unternehmen.

"Als zukunftsorientierter Arbeitgeber sehen wir die Notwendigkeit, für unser Personal die besten Voraussetzungen für ihre Aus- und Weiterbildung zu schaffen. Das trifft insbesondere auf die jüngsten unter ihnen zu", sagt Stefan Pierer, Vorstandvorsitzender der KTM AG.

Diesen Monat eröffnete daher das Unternehmen eine Lehrwerkstatt für Fachkräfte der Zukunft. „Oberösterreich ist das Lehrlings-Bundesland Nr. 1. Das ist ein wesentlicher Standortfaktor für unser Bundesland, denn die Lehrlinge von heute sind die bestens ausgebildeten Fachkräfte von morgen", sagte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zu dieser Investition. Während andere Branchen nach wie vor unter anhaltendem Fachkräftemangel leiden, habe KTM die Chancen von Lehre und dualer Ausbildung erkannt und mit der Lehrwerkstatt eine zeitgemäße Infrastruktur geschaffen.

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Ein eigenes Motorrad

63 weibliche und 137 männliche Lehrlinge befinden sich derzeit bei KTM in Ausbildung, davon 67 Prozent im technischen sowie 33 Prozent im kaufmännischen Bereich. 71 von ihnen absolvieren aktuell das erste Lehrjahr. Kostenlose Unterkünfte mit pädagogischer Betreuung werden angeboten, damit nicht nur junge Menschen aus der Region diese Ausbildungsmöglichkeit wahrnehmen können.

„Die neue Lehrwerkstatt bietet Kapazitäten für insgesamt 230 Lehrlinge – das ist auch unser erklärtes Ziel für die Zukunft“, so Personalvorstand Viktor Sigl. Das Interesse sei entsprechend groß: 2021/22 gab es insgesamt 500 Bewerbungen, davon haben 240 als Schnupperlehrlinge 315 Schnuppertage im Unternehmen verbracht.

Die Ausbildung umfasst Lehrlingsseminare, Office Schulungen, sowie Kurse im Metall- und KFZ-Bereich, ergänz durch Schulungen bei externen Partnern. 16 Prozent beenden die Lehre mit Matura. Der gefragteste Bereich ist die KFZ-Technik, in welchem derzeit 37 Prozent der Lehrlinge ausgebildet werden, knapp gefolgt vom Bereich Metalltechnik (36 Prozent). Nach der Ausbildung bleiben viele im Unternehmen, ob in Forschung & Entwicklung, im Motorsport-Bereich oder in der Produktion.

Bis 2030 will KTM Top-Ausbilder im gesamten deutschsprachigen Raum sein. Die Kriterien dafür sind vielfältig, unter anderem geht es um:

  • Nationale und internationale Wettbewerbserfolge
  • Überregionaler Bekanntheitsgrad
  • Internationalisierungsgrad (Auslandspraktiken & Zusammensetzung der Lehrlinge – Recruiting/Nationalität)
  • Lehre mit Matura - % Anteil
  • Moderne Lerntechniken - Digitalisierung
  • Berufsvielfalt (zukunftsorientierte Lehrberufe)
  • Transfer von Experten Know-How an interessierte Lehrlinge (facheinschlägiger Wissenstransfer auf höherem Bildungsniveau = Wissen über Berufsbild hinaus)
  • Frauen in die Technik
  • Auszeichnungen bei den Lehrabschlüssen

Vielleicht hilft beim letzten Punkt auch das besondere "Zuckerl", das bei ausgezeichnetem oder gutem Erfolg beim erstmaligen Antritt zur Lehrabschlussprüfung winkt: ein eigenes Motorrad.

KTM bildet Fachkräfte aus
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