Rüstung Österreich : Reinhard Marak über Auftragsvergaben von Militärtechnik: "Das Spiel über die Bande kann Erfolg bringen"

Militärtechnik

Frankreich betreibt konsequentes Nearshoring, für Österreich mit seiner spezialisierten Verteidigungswirtschaft ergeben sich durch industrielle Kooperationen Chancen.

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Auch wenn der heimische militärische Sektor in den vergangenen Jahrzehnten an die Verhältnisse in Europa angepasst wurde und Produktionskapazitäten verloren gingen, sind Österreichs Hersteller von Militärtechnik laut Reinhard Marak für die europäische Verteidigungsindustrie ein nicht zu unterschätzender Faktor. "In der Mobilität sind wir einfach gut", sagt Marak. Ebenso im Bereich persönlicher Bewaffung, wo mit Glock bis Steyr Arms prominente Firmen vertreten sind. 

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Und bei der Aufgabe, Daten in ein Lagebild zu bringen, ist Frequentis an der Spitze. Werden durch die milliardenschwere europäische Initiative "Bereitschaft 2030" nun Österreichs Verteidigungstechnikfirmen eine Sonderkonjunktur erfahren?

Dies hängt extrem von den Kaufentscheidungen des jeweiligen Heimatstaates ab, sagt Marak. Frankreich etwa betreibt konsequentes Nearshoring, für Österreich mit seiner spezialisierten Verteidigungswirtschaft ergeben sich jedoch durch industrielle Kooperationen Chancen: So würde man sich bei der Vergabe an nicht-österreichische Verteidigungslieferanten - etwa aus nationalen Sicherheitsgründen - gewisse Zulieferkapazitäten für österreichische Firmen vertraglich zusichern lassen. "Dieses Spiel über die Bande kann Erfolg bringen", sagt Marak. Die Niederlande machen dies gerade bei der Beschaffung der Embraer KC-390 erfolgreich vor.

Marak WKO
Reinhard Marak, Leiter der Stabsstelle Krisenmanagement und Sicherheitsvorsorge der Wirtschaftskammer Österreich: "In der Mobilität sind wir einfach gut" - © Stephan Huger | Studio Huger