Management : Nur 9,8 Prozent der Industrievorstände sind weiblich

Eine Chefin führt ein Bewerbungsgespräch mit einem potenziellen Mitarbeiter. Eine positive Arbeitgebermarke spielt im Rekrutieren eine große Rolle.

Frauenanteil im Topmanagement: Nach wie vor ist in 40 von 55 österreichischen börsennotierten Unternehmen noch keine Frau im Vorstand vertreten. Immerhin drei der insgesamt 16 Frauen in Vorstandsetagen leiten das Unternehmen als CEO.

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Weniger Aufsichtsrätinnen, mehr weibliche Vorstände in Österreichs Wirtschaft: Das ist das Ergebnis des Mixed Leadership Barometer des Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY für 2023. Insgesamt ist die Anzahl der weiblichen Vorstandsmitglieder der im Wiener Börsen Index (WBI) gelisteten österreichischen Unternehmen heuer auf neuen Höchstwert von 8,5 Prozent gestiegen.

Die Anzahl weiblicher Vorstandsmitglieder in Österreichs börsennotierten Unternehmen (Stichtag 1. Jänner 2022) ist im Vergleich zur Jahresmitte 2021 (Stichtag 1. August 2021) um zwei Frauen gestiegen und hat somit einen neuen Höchstwert erreicht. Aktuell stehen in den im Wiener Börse Index notierten heimischen Unternehmen 16 weibliche Vorstandsmitglieder 188 männlichen gegenüber. Im Vergleich zur letzten Analyse bedeutet das einen prozentuellen Anstieg von 7,3 auf 8,5 Prozent – auch das ist eine neue Höchstmarke im Betrachtungszeitraum seit 2015. Somit hat sich der Frauenanteil in Vorständen seit Juli 2015 von 4,2 Prozent auf 8,5 Prozent mehr als verdoppelt.

Eine Beobachtung, die sich auch in der alljährlich von INDUSTRIEMAGAZIN durchgeführten Analyse des Firmenbuches widerspiegelt. Das Ranking der 1000 Topmanager errechnet mit den Daten der 2500 umsatzstärksten Unternehmen in der Datenbank die Vernetzung, den Umsatz und die Systemrelevanz, die eine Managerin oder ein Manager in Ausübung der beruflichen Funktion inne hat. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte steigt kontinuierlich - aber in sehr geringem Ausmaß, im Vorjahr waren 128 Frauen unter den 1000 gelisteten Personen.

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"Um die Trendwende und die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben, braucht es einen gemeinsamen Schulterschluss auf allen Ebenen - vor allem aber deutliche Fortschritte und Maßnahmen seitens Politik und Wirtschaft", wird Helen Pelzmann von EY Österreich in der Aussendung zitiert. "Die von den EU-Mitgliedsstaaten und dem europäischen Parlament vorgegebene Geschlechterquote auf Vorstandsebene ist dazu ein wesentlicher Schlüssel."

Die meisten Frauen sind momentan in den Chefetagen in der Konsumgüterbranche anzutreffen, wo ihr Anteil bei 23,5 Prozent liegt. An zweiter Stelle folgt die Immobilienbranche (12,5 %) und an dritter Stelle die Industrie (9,8 %). Keine einzige Vorständin gibt es in fünf Branchen: Informationstechnologie, Automobil, Rohstoffe, Telekommunikation und Transport.

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