Machine Vision : Industrial Imaging: Consumer-Kameras für Automated E-Commerce

Patrick Pagler, Business Development Manager Business Development Manager bei Canon Austria spricht im Industriemagazin News Interview über die Vorteile und Herausforderungen von alternativen zu Industriekamerasystem im Automated E-Commerce Umfeld.

Patrick Pagler, Business Development Manager Business Development Manager bei Canon Austria spricht im Industriemagazin News Interview über die Vorteile und Herausforderungen von alternativen zu Industriekamerasystem im Automated E-Commerce Umfeld.

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Prozesssteuerung und Überwachung in Produktionsketten werden durch „maschinelles Sehen“ unterstützt, auch in der Qualitätssicherung, Montage- und Prozesskontrolle sowie in medizinischen Bereichen kommen Industriekameras zum Einsatz. Oft werden die Systeme durch Verfahren künstlicher Intelligenz wie maschinelles Lernen unterstützt.

Automatische Volumenmessung, Oberflächenkontrolle und Defekterkennung, Prüfung von Schweißnähten, Halbleiterinspektion oder Objekterkennung in Logistikprozessen sind nur einige der Anwendungsgebiete von „Industrial Imaging Systemen“. Auch für das menschliche Auge nicht erkennbare Details können erfasst und verarbeitet werden, der Einsatz der Kameras ist auch in für Menschen widrigen Bedingungen möglich.

Auch im Bereich Automated E-Commerce kommen Industriekamerasysteme zum Einsatz. In Branchen wie Automotive und Retail – also Bereiche, in welchen in kurzer Zeit ein hohes Volumen an Bildern entsteht und verwaltet werden muss – sind Lösungen gefragt, die die Erstellung und das Content Management möglichst einfach gestalten lässt und gleichzeitig eine hohe Bildqualität garantieren.

Die Anschaffung von Industriekamerasystemen ist jedoch oft mit hohen Investitionskosten verbunden, was gerade für mittelständische Unternehmen eine Hemmschwelle in der Umsetzung bedeuten kann. Neben dem finanziellen Aspekt ist auch die Integration in das eigene Produktionsumfeld ein wichtiges Thema: Die Kamerasysteme müssen in bestehende Hard- und Softwaresysteme integriert werden ohne die Prozesse zu stören oder zu verkomplizieren. Die Programmierung und Bedienung der Software sollte für das Personal einfach und effizient umgesetzt werden können. Unternehmen setzen mittlerweile auf wirtschaftliche Alternativen zu herkömmlichen Industriekameras. Dabei kommen Systeme mit handelsüblichen „Consumer-Kameras“ zum Einsatz. Neben dem Faktor Preis und der einfacheren Integration in bestehende Umgebung spielen bei solchen Systemen auch die Zuverlässigkeit und Effizienzverbesserung eine wesentliche Rolle und das ohne auf scharfe Fokussierung und präzise Farbwiedergabe zu verzichten.

VIDEO: Industrial Imaging und KI: Consumer-Kameras für Automated E-Commerce Lösungen in der Industrie

Patrick Pagler, Business Development Manager Business Development Manager bei Canon Austria spricht im Industriemagazin News Interview über die Vorteile und Herausforderungen von alternativen zu Industriekamerasystem im Automated E-Commerce Umfeld.

Industriemagazin (IM):
Was ist Industrial Imaging und was macht Canon in dem Bereich?

Patrick Pagler (PP):
Industrial Imaging ist ein sehr großer Bereich, wo auch Canon sehr gut implementiert ist mittlerweile und auch unsere Industriekunden sehr gute Zugänge zu den Produkten mittlerweile haben und wir auch einige Erfolge erzielen konnten.

IM:
Welche Unterschiede haben Consumer-Kamera-Systeme im Vergleich zu Industrie-Kamera-Systemen? Was können letztere mehr?

PP
: Also insgesamt Consumer-Kameras sind flexibler in der Anwendung, sprich wir können weiter weg und können nähere Sachen dadurch oder weiter entfernte Objekte näher heranholen mit größeren Abständen. Industrie-Kameras sind sehr teuer im Vergleich und auch komplizierter in der Implementierung in die Systeme. Consumer-Kameras und vor allem Canon-Kameras. Die Computer-Kameras haben ein SDK, auf das wir auch später nochmal eingehen werden, wo eine nahtlose Integration in den kundenspezifischen Systemen möglich ist.

IM:
Wenn ich es jetzt sozusagen trivial formuliere, die Hardware ist schlechter, weil man es gar nicht braucht, man muss nicht zoomen können, nicht in dem Ausmaß, aber die Software ist besser?

PP:
Ja und nein. Im Consumer-Bereich hat man einfach die Möglichkeit, durch die verschiedenen Optiken, die es auch von Canon gibt, wesentlich mehr Flexibilität in der Installation zu bekommen. Die Software ist auch ein sehr wichtiges. Die Software ist ein sehr wichtiges Glied in dieser ganzen Lösung und auch da eben eine einfache Integration möglich zu machen, gibt es eben dieses SDK, das Software-Development-Kit von uns und das auch noch kostenlos.

IM:
Wie funktioniert Automated E-Commerce? Welche Herausforderungen gibt es da und welche Speziallösungen?

PP:
Herausforderungen sind an und für sich nur die große Datenmenge, die Automated E-Commerce mit sich bringen. Man muss sich vorstellen, man hat teilweise 5, 6, 10 Kameras. Die hoch auflösen, teilweise bis zu 30 Megapixel Fotos machen. Da kommen enorme Datenmengen zusammen und dementsprechend ist auch wichtig, der ganze Workflow im Hintergrund abgestimmt auf die Systeme funktionierend und einfach sehr Usability, also freundlich, userfreundlich zu machen. Und das geht mit Consumer-Kameras in der Regel um einiges einfacher als mit Industrie-Kameras.

IM:
Worauf soll man bei Investitionsentscheidungen für ein Kamerasystem achten? Was ist da wichtig?

PP:
Prinzipiell die Verfügbarkeit am Markt. Wenn man Systeme z.B. außerhalb nach Österreich verkauft, wo auch sicher viele Kunden von uns tätig sind, dass dort auch bei einem Ausfall sofort ein Ersatz möglich ist. Also keine längeren Ausfallzeiten von Straßen, also Produktionsstraßen, Fertigungsstraßen. Denn jede Kamera, die nicht funktioniert, kostet im Endeffekt wesentlich mehr Geld. Und dadurch, dass unsere Produkte weltweit eigentlich überall verfügbar sind, also prinzipiell kann ich einfach zum nächsten Mediamarkt gehen, ganz salopp gesagt, und kann die Kamera austauschen, kann sie über das SDK gleich wieder anbieten. Dann kann ich gleich wieder einkalibrieren und einsteuern und habe somit eigentlich fast keine Ausfallzeit.

IM:
Was ist der Kernmarkt? Was ist die Kernindustrie? Und haben Sie Beispiele für installierte Lösungen, auf die Sie besonders stolz sind?

PP:
Also Kernmarkt ist mit Sicherheit der Fashion-Bereich, also gerade was eben die Automatik-E-Commerce angeht. Dadurch, dass man eigentlich nur ein Produkt hinstellt, das fotografiert man schnell mit dem Workflow im Hintergrund, funktioniert das innerhalb von fünf Minuten und ich habe das in hochauflösender Qualität, auch in 3D, auf den Bildschirmen zuhause, wo der Kunde dann auch die Kamera hat, wo der Kunde dann dementsprechend kaufen kann. Auch in der Automobilindustrie ist gerade Fotogrammetrie ein Riesenthema. Einfach um auch die Qualitätssicherung dort sicherzustellen. Auch dort braucht man enorm hochauflösende Fotos, um auch kleine Abweichungen in der Fertigung festzustellen. Und namhafte Kunden wären unter anderem Botspot aus Deutschland, die eben auch so ein E-Commerce-System quasi vollumfänglich zur Verfügung stellen, inklusive Integration. Und aus dem Fashion-Bereich speziell H&M, die was einfach alle ihre Studios mit unseren Kunden machen. Und da werden teilweise bis zu 3.000 Fotos pro Tag gemacht. Und jeder Fotograf, der dort reinkommt, kann einfach loslegen.

IM:
Sie sind unüberhörbar Tiroler. Einer Ihrer Kunden ist auch Tirolit. Was machen Sie für die?

PP:
Tirolit ist auch ein sehr spannender Kunde. Wir haben da gerade ein neues Studio quasi ausgebaut oder umgebaut. Ursprünglich kommen wir ja in diesem Bereich aus der Unternehmenskommunikation. Sprich mit PTZ-Kameras, wie es auch bei Ihnen im Studio vorhanden ist. Und das ist einfach sehr gut für die Bilder und auch für den Kunden einfach eine einfache Integration möglich zu machen.

Mehr Informationen zu Industrial Imaging-Lösungen finden sie hier.

VIDEO: Machine Vision: Patrick Pagler über Industrial Imaging mit Consumer-Kameras für Automated E-Commerce