Nahrungsmittelindustrie : Salzburg Milch nach Hacker-Angriff wieder im Normalbetrieb

© Salzburg Milch

Das massivste Problem des drittgrößten Milchverarbeiters in Österreich, nämlich die unterbrochene Belieferung der Kunden, konnte behoben werden, sagte Prokurist Florian Schwap. Auf die Frage, ob die Salzburg Milch auch Geld an die Hacker bezahlt hat, sagte er: "Dazu darf und kann ich nichts sagen."

Seit Dienstag der Vorwoche (22. Juni) war das IT-System durch den Cyberangriff weitgehend gestört. Sämtliche Bereiche des Unternehmens waren von den Systemausfällen betroffen. Sofort nach Bemerken des Angriffs begannen interne und externe Spezialisten rund um die Uhr mit der Behebung der Schäden und an der Wiederherstellung der geregelten Abläufe.

Dadurch konnten bereits am nächsten Tage Teile der Produktion wieder hochgefahren werden, allerdings nur in einem Notbetrieb. Produzierte Waren mussten extern zwischengelagert werden. Ab Freitag waren dann erste behelfsmäßige Lieferungen an den Handel möglich. Schwap betonte , dass es den IT-Experten gelungen sei, alle Systeme aus eigener Kraft zu reaktivieren und sämtliche Bereiche der Produktion, der Lagerverwaltung und der Logistik wieder in Betrieb zu nehmen. Ob dazu auch Zahlungen notwendig waren, wurde nicht beantwortet.

Seit heute läuft die Belieferung der Kunden wieder automatisch. Die Auswirkungen seien aber nach wie vor gravierend, sagte Schwap. "Vieles ist in den letzten Tagen manuell und auf Papier erledigt worden, das muss jetzt alles nachträglich ins System eingepflegt werden. Hauptsache war die Wiederherstellung der Lieferfähigkeit, alles andere sind jetzt interne Prozesse."

Über die Identität der Cyberangreifer aus dem Darknet, zu denen es seit Tagen keine Kommunikation mehr gebe, sei nichts bekannt. Die zuständigen Spezialisten des Landeskriminalamtes Salzburg würden weiter ermitteln. Die Höhe des durch den Hackerangriff entstandenen Schadens lässt sich laut Salzburg Milch erst nach vollständiger Aufarbeitung genau feststellen. (apa)