X-as-a-Service Transformation : Der Service-Imperativ setzt sich in "klassischen" Industrien durch

Roland-Berger-Operations-Spezialistin Gundula Pally
© Roland Berger

... wie Unternehmen beschaffen sein müssen um "resilient" und "agil" zu sein, welche Produkte in unserer globalisierten Zukunft noch benötigt werden und ob die Digitalisierung bereits in einem Stadium angekommen ist, in dem es nur noch "machen oder sterben" heißt.

Und angesichts des in einigen Dimensionen unbekannten New Normal unserer Post-COVID-19-Wirtschaft sind diese Diskussionen um erfolgreiche Geschäftsmodelle der Zukunft noch immens angeheizt worden. Wir jedoch sind von einer Tatsache vollkommen überzeugt, sie ist für den nachhaltigen Unternehmenserfolg entscheidend und kein Unternehmen – egal ob groß oder klein – kann daran vorbeigehen: dem Service-Imperativ!

Es ist nicht mehr zu übersehen, dass sich branchenübergreifend ein großer Paradigmenwechsel vollzieht - vom "Eigentum" zur "Nutzung". Wir nennen dies den Service-Imperativ, und seine Auswirkungen sind enorm. Unternehmen, denen es nicht gelingt, den notwendigen Wandel von einem rein produkt- bzw. technologiebasierten Wettbewerb hin zu einem lösungsorientierten Geschäftsansatz zu vollziehen, sind langfristig zum Scheitern verurteilt. Es wird für viele klassische Industrieunternehmen keine profitable Zukunft geben, wenn sie ihr Geschäftsmodell nicht in eine service- und lösungsorientierte Denkweise transformieren.

Ist jetzt die richtige Zeit? Geht es uns in Österreich nicht noch gut?

Schauen wir uns im internationalen Wettbewerb um, so lautet die klare Antwort: Nein. Wir befinden uns bereits mitten in der massiven Transformation, in der Produkte nur noch als Mittel zum Zweck gesehen werden, um ein bestimmtes Ergebnis oder eine Lösung für den End-Nutzer zu erzielen. Vielfach wird die Frage im Sinne von "Brauchen unsere Kunden einen Hammer oder einfach eine Möglichkeit, ihr Bild an die Wand zu hängen?" diskutiert. Und dank der Digitalisierung waren wir noch nie näher an einer endgültigen Antwort.

Diese Antwort liegt in dem, was man X-as-a-Service (XaaS)-Transformation nennt, oder auch "Everything-as-a-Service". Verschiedenste Branchen haben, auch in Österreich, bereits den XaaS-Wandel durchgemacht, von der Medienbranche in den 1990er Jahren bis zu den B2C- und C2C-Industrien ab den 2000er Jahren (oder wer würde den Erfolg von Amazon, Uber, Apple und Co. anzweifeln?).

Nun ist es dringend an der Zeit, zu erkennen, dass diese Transformationswelle auch die bisher so traditionellen Business-to-Business (B2B)-Branche überspült.

Die XaaS-Transformation zu verstehen erfordert ein Verständnis dafür, wie unser Konsumentenverhalten unser Geschäftsverhalten beeinflusst, welches die relevanten "Ökosysteme" sind und wie sie sich entwickeln, welche psychologischen und relationalen Kundenbedürfnisse Sie anspielen können, welcher der wahre Wertbeitrag Ihres Unternehmens ist, und warum eine Veränderung der Denkweise "von innen heraus" entscheidend ist.

Kommen Sie mit auf die Reise in den Service-Imperativ und sehen Sie, was Sie erwartet. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Sebastian Feldmann, Partner im Bereich Operations und Leiter des globalen "Service Excellence" Kompetenzzentrums bei Roland Berger

Gundula Pally, Partnerin im Bereich Operations und Managing Partnerin Österreich bei Roland Berger