Isolatorenhersteller : Kunstharzverarbeiter Gipro insolvent

Gipro

Gipro Firmensitz in Peggau, Steiermark: Unternehmensfortführung, im Zwei- statt Dreischichtbetrieb ist geplant.

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Seit über 30 Jahren werden am Standort Peggau in Österreich Isolatoren aus Epoxidharz hergestellt, zu den Kunden von Gipro zählen Unternehmen wie ABB, Alstom, Schneider Electric, Siemens und Schunk, doch am Mittwoch musste das Unternehmen beim Handelsgericht Graz Insolvenz anmelden. Mit rund 6 Millionen Euro soll das Unternehmen überschuldet sein. Betroffen sind rund 85 Gläubiger und etwa 110 Dienstnehmer - das Unternehmen strebt nach dem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eine Fortführung an, berichten Gläubigerschutzverbände.

Grund für die Insolvenz des Unternehmens, das auf einer Fläche von 4.000 m² auf rund 30 Produktionsmaschinen Isolatoren in Groß- und Kleinserien erzeugt, sind extreme Steigerungen in den Vormaterialkosten, die aufgrund langfristiger Verträge mit den Abnehmern nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Aufgrund der Unsicherheit in den Lieferketten kam es zudem zu unerwarteten Rückgängen bei Bestelleingängen. Das Unternehmen erzielte in den Geschäftsjahren 2019/2020 noch einen Gewinn, für 2022 jedoch massive Verlust. Gespräche mit Investoren blieben für das Unternehmen, das neben der Isolatorenproduktion auch Sensoren mit Gießharz überzieht, ergebnislos.

Erst im November kam es unter Führung des Geschäftsführers Martin Allitsch zu Veränderungen im Management. Der Sales & Marketing-Geschäftsführer zog sich zurück, der Leiter des technischen Vertriebs wurde als Mitglied in die Geschäftsleitung aufgenommen.

Derzeit steht - so der Plan - eine Redimensionierung der Produktion auf dem Plan: Etwa eine Umstellung des bisherigen Drei- auf einen Zweischichtbetrieb. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Hans Georg Popp in Gratwein bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 14. März statt, die Sanierungsplan-, insbesondere Prüfungs- und Schlussrechnungstagsatzung wurde für den 4. April anberaumt. Bis dahin ist klar, ob das Unternehmen fortgeführt werden kann.