Geschäftszahlen : ABB legt beim Umsatz einen drauf

ABB CEO Björn Rosengren

ABB CEO Björn Rosengren

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Der Elektrotechnikkonzern ABB hat sich im vergangenen Jahr von den Auswirkungen der Corona-Krise erholt. Der Umsatz stieg 2021 um elf Prozent auf 28,95 Milliarden Dollar (25,57 Mrd. Euro), wie der Schweizer Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn sank zwar um zwölf Prozent auf 4,55 Milliarden Dollar, übertraf damit aber die von Analysten durchschnittlich geschätzten 4,33 Milliarden Dollar.

Der Vorjahresgewinn wurde durch den Erlös aus dem Verkauf des Stromnetzgeschäfts an die japanische Hitachi aufgebläht. Im abgelaufenen Jahr wirkte sich auf der anderen Seite die Devestition des Getriebeproduzenten Dodge positiv auf das Ergebnis aus. Für das laufende Jahr stellte der Siemens-Konkurrent eine stetige Verbesserung der operativen Marge (Ebita) in Aussicht.

2021 sei mit hoher Nachfrage, verbesserter Profitabilität, der Konsolidierung unseres Portfolios und starken Cashflows ein gutes Jahr gewesen. "Wir blicken mit Zuversicht ins Jahr 2022", kommentierte CEO Björn Rosengren.

Man habe das Ziel bekräftigt, in der Industrie eine Führungsrolle in der Kreislaufwirtschaft zu übernehmen. Bis 2030 sollen 80 Prozent der Produkte und Lösungen von ABB nach unseren einheitlichen Grundsätzen für kreislaufgeführte Kundenlösungen und für Kreislaufwirtschaft in unseren eigenen Betrieben behandelt werden.

Auftragsplus

Im vierten Quartal 2021 zog die Nachfrage deutlich an und der Auftragseingang erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 18 Prozent (21 Prozent auf vergleichbarer Basis). In allen Geschäftsbereichen, Regionen und den meisten Kundensegmenten zeigte sich eine gute Dynamik. "Trotz gestörter Lieferketten in Teilen unseres Geschäfts wuchs der Umsatz stärker als erwartet um 5 Prozent (8 Prozent auf vergleichbarer Basis)", heißt es bei ABB.

Dies insbesondere aufgrund höherer Projektübergaben gegen Ende des Quartals. "Wir gehen davon aus, dass die Engpässe in der Lieferkette in der nahen Zukunft andauern werden", heißt es im Konzern. Hervorzuheben sei, dass man keine ungewöhnlichen Auftragsstornierungen zu verzeichnen hatte. Das gebe "im Hinblick auf den hohen Auftragsbestand von 16,6 Milliarden US-Dollar Sicherheit". Dieser wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Prozent (21 Prozent auf vergleichbarer Basis).

Das operative EBITA legte gegenüber der Vorjahresperiode um 20 Prozent zu. Die operative EBITA- Marge konnten wir trotz Ungleichgewichten in der Lieferkette und teilweise höheren Kosten um 160 Basispunkte auf 13,1 Prozent steigern. Dieser Anstieg beinhaltet den nachteiligen Margeneffekt von 80 Basispunkten des Vorjahres infolge von Belastungen aus dem Kusile-Projekt in Südafrika und nicht zum Kerngeschäft gehörenden Positionen.

Im vierten Quartal wurde erneut ein starker Cashflow in Höhe von 1,0 Milliarden US-Dollar generiert.

Verkauf der Division Mechanical Power Transmission

Am 1. November wurde der Verkauf der Division Mechanical Power Transmission (Dodge) erfolgreich abgeschlossen. Dies führte zu einem Buchgewinn von 2,2 Milliarden US-Dollar, der im Ergebnis der Geschäftstätigkeit ausgewiesen wird. "Damit haben wir den ersten Schritt in der angekündigten Fokussierung unseres Portfolios auf die Bereiche Elektrifizierung und Automatisierung, in denen wir führend sind, vollzogen", heißt es bei ABB.

Laufende Ergebnisziele

Im Konzern geht man davon aus, dass mit der Führungsstellung im Bereich Ressourceneffizienz durch Elektrifizierung und Automatisierung, neuen Arbeitsweisen im Rahmen des dezentralisierten Betriebsmodells, des verbessertes Leistungsmanagementsystem und ESG-basierte Treiber ein Umsatzsatzwachstum von 4 bis 7 Prozent über den Konjunkturzyklus (währungsbereinigt) möglich sind – bestehend aus 3 bis 5 Prozent organischem Wachstum und 1 bis 2 Prozent akquisitionsbedingtem Wachstum.

Ausserdem habe man die Zielvorgabe für die operative EBITA-Marge auf mindestens 15 Prozent präzisiert, für jedes Jahr ab 2023.

Investiert wurde zuletzt etwa in das Start-up BrainBox AI, einem Vorreiter für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Senkung der Energiekosten und CO2-Emissionen von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) in Gewerbegebäuden.

Ausserdem ging man eine strategische Partnerschaft mit dem Start-up Sevensense ein, um das neue Portfolio an autonomen mobilen Robotern (AMR) durch KI und 3D-Mapping-Technologie zu erweitern. (red mit APA)