Als potenzielle Käufer gelten vor allem Unternehmen aus Asien. Vertreter von Hyundai wurden bereits am Bodensee gesichtet, doch größere Chancen werden Foxconn eingeräumt. Der taiwanische iPhone-Fertiger ist bereits ZF-Partner im Achsgeschäft und könnte das Modell auf die E-Division ausweiten.
Schaeffler, ein starker Akteur im Antriebsbereich, hat gerade erst Vitesco von Continental übernommen und dürfte finanziell wenig Spielraum für ein weiteres Angebot haben. Auch für den US-Zulieferer BorgWarner könnte die Übernahme zu groß sein. Bosch scheidet aus kartellrechtlichen Gründen aus.
Doch selbst wenn es Interessenten gibt, bleibt die Frage: Lohnt sich der Kauf überhaupt? Trotz Rekordaufträgen von über 30 Milliarden Euro musste ZF laut Insidern aggressive Kampfpreise bieten, um gegen Bosch und Vitesco bestehen zu können.
Die hohe Verschuldung von ZF verschärft die Lage. Standard & Poor’s hat das Kreditrating des Unternehmens bereits auf BB+ (Ramsch-Status) gesenkt, Moody’s folgte mit einer Herabstufung. Die möglichen Verluste der E-Divisionkönnten dazu führen, dass der Verkauf der Airbag-Sparte nicht zur Schuldenreduktion genutzt werden kann, sondern nur dazu dient, die finanziellen Löcher in der Antriebssparte zu stopfen.