Die finanziellen Probleme zeichnen sich seit Längerem ab: Obwohl der europäische Motorradmarkt im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 500.000 Einheiten wuchs, verzeichnete KTM einen Rückgang von 14 Prozent. In Nordamerika betrug das Minus sogar 36 Prozent. Diese Entwicklungen spiegeln sich im Aktienkurs wider – die Pierer Mobility-Aktie brach um 12,4 Prozent ein. Die strategische Ausrichtung von KTM steht in der Kritik, insbesondere die Fokussierung auf teure Reiseenduros. In Internetforen wird zudem beklagt, dass KTM in den vergangenen Jahren mit Qualitätsproblemen zu kämpfen hatte. Die Pierer-Mobility-Aktie gab am gestrigen Mittwoch um 12,4 Prozent nach.
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In Wirtschaftskreisen wird diskutiert, ob die expansive Strategie von Stefan Pierer der richtige Weg war. Insbesondere der Einstieg bei Rosenbauer sowie beim defizitären Autozulieferer Leoni sorgt für Diskussionen. Laut einem Sprecher bleibt der Kauf von Rosenbauer bestehen, obwohl die Genehmigungen noch ausstehen. Pierer, der bisher sehr selbstbewusst aufgetreten ist und nicht mit Kritik an der Politik sparte, wird sich Kritik stellen müssen, meinte gestern Florian Beckermann, Chef des Interessenverbands für Anleger (IVA).
Neben dem Engagement bei Rosenbauer rückt auch der Einstieg von Stefan Pierer beim finanziell angeschlagenen Autozulieferer Leoni in den Fokus. "Am Einstieg von Pierer, Mateschitz und Raiffeisen Oberösterreich bei Rosenbauer ändert sich nichts." Der Kaufprozess befinde sich weiterhin in der Phase der wettbewerbsrechtlichen Prüfung, erklärten zuletzt sowohl ein Sprecher von Pierer als auch Rosenbauer-Chef Sebastian Wolf.
Zugleich wird Pierers Position als Präsident der oberösterreichischen Industriellenvereinigung (IV) diskutiert. Laut IV-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch habe es im Präsidium bisher keine Gespräche dazu gegeben. Er fügte hinzu, dass die reguläre Neuwahl des Präsidiums ohnehin für Juni 2025 geplant sei.