Im schnellen Hochskalieren von Fertigungskapazitäten hat Friedrich Ringer - vormals Chef der Steyr Daimler Puch-Niederlassung in Saudi Arabien und heute Inhaber der STEYR Trucks Sales and Services International GmbH (STI Steyr, Anm.) mit Sitz im Traunviertel - so seine Erfahrungen. 2001 ging im Zuge des Teilverkaufs von Steyr Daimler Puch an Magna der Unternehmenszweig in Saudi-Arabien in sein Eigentum über.
Seither hat er mit seiner Frau Judith - sie managt heute den Österreich-Standort der STI Steyr im oberösterreichischen Waldneukirchen - nicht nur mehrere Tausend Stück Spezial-Lkw, von mobilen Krankenstationen bis zum Truppentransporter, nach Arabien exportiert.
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Vor Ort wurde auch bestehendes Gerät instand gesetzt. So hat das Unternehmen zwischen 2009 und 2014 nicht weniger als 2.500 Fahrzeuge der Type Steyr-Puch Pinzgauer im arabischen Raum modernisiert. "Dafür zogen wir in Riad in unter zwölf Monaten eine eigene Fabrik hoch", erzählt Judith Ringer. Lieferanten mussten gesucht und Werkzeuge für die Ersatzteilproduktion und Fahrzeugmontage konstruiert werden. Auch demnächst könnte es für das Unternehmen, das im Geschäftszweig Spezial- und Sondermaschinen für die Straßensanierung nach eigenen Angaben trotz Infrastrukturkrise stabile Umsätze erwirtschaftet, im Defence-Bereich wieder schnell gehen müssen.
Der Zulieferer rechnet sich Chancen aus, bei der Vergabe künftiger Rüstungsaufträge "mitpartizipieren zu können", sagt Ringer. Angesichts einer sich verändernden Weltordnung sei es unerlässlich, sich als Europa selbständiger zu machen. Österreichische Unternehmen sollten dabei sein: "Es braucht Referenzen aus dem eigenen Land", sagt sie.