Automobilindustrie : Mahle wächst leicht

Mahle-Headquarter in Stuttgart: Automobilzulieferer konzentriert sich weiter auf Elektromobilität
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Der Automobilzulieferer Mahle ist zuletzt - bei steigendem Umsatz - tief in die Verlustzone gerutscht. Auch für 2023 gibt das Unternehmen jetzt ein Umsatzwachstum bekannt: "Wir sind weitergewachsen und haben knapp 12,8 Milliarden Euro umgesetzt", sagte Firmenchef Arnd Franz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Dienstag. 2022 lag der Umsatz bei 12,4 Milliarden Euro, im Vorjahr sollen es 12,8 Milliarden Euro gewesen sein. Auf Anfrage machte Mahle keine weiteren Angaben zum Ergebnis.

Ein Programm zur Verbesserung des Ergebnisses sei weitergeführt und intensiviert worden. "Und das hat gegriffen", sagte Franz. Gleichzeitig habe es viel Gegenwind aus dem Einkauf von Materialien und Vorprodukten gegeben. Allerdings habe der Stuttgarter Zulieferer hier weitere Fortschritte dabei gemacht, solche Kostensteigerungen weiterzugeben. "Insofern befinden wir uns beim Ergebnis auf dem richtigen Weg", sagte Franz.

Das Unternehmen will Mitte April den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr veröffentlichen. Zuletzt hatte Mahle rote Zahlen geschrieben. 2022 belief sich der Jahresfehlbetrag auf 332 Millionen Euro. Das Unternehmen leidet neben den hohen Rohstoff-, Energie- und Frachtpreisen auch unter der angespannten Lage im Zuliefergeschäft: Angesichts der Transformation in Richtung Elektromobilität ist zwischen Herstellern und Zulieferern ein Verteilungskampf entbrannt, bei dem die Zulieferer oft die schlechteren Karten haben.

Mahle rechnet damit, dass in Europa der Bedarf nach Komponenten für Verbrennungsmotoren im Pkw-Bereich bis 2035 um 95 Prozent zurückgehen wird - Firmenchef Franz plädiert jedoch dafür, den Fokus nicht nur auf batterieelektrische Antriebe zu legen. Europa sei damit "solitär unterwegs" sagte er zuletzt beim des 45. Internationalen Wiener Motorensymposium. Der batterieelektrische Antrieb könne nicht die einzige Lösung sein: Für die "emissionsfrei Mobilität und den emissionsfreien Transport der Zukunft" sei es notwendig, auf mehrere Technologien zu setzen. Dazu zählt der Mahle-Chef Verbrennungsmotoren mit nachhaltigen Kraftstoffen, Bio-Flüssiggas, Biodiesel, Ethanol und auch Wasserstoff.

Mahle ist in Österreich an drei Standorten vertreten: In Mattighofen sowie in St. Michael ob Bleiburg, wo Mahle Filtersysteme produziert. Insgesamt rund 1.250 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in Österreich, zuletzt hat man (2022) einen Umsatz von 435 Millionen Euro erzielt. Weltweit arbeiten über 50.000 Menschen das Unternehmen,