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Finanzierung : Zinskosten: Gekommen, um bewältigt zu werden

Zinskosten, Unternehmensfinanzierung, Roland Berger
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Der Ergebnisdruck, der auf Unternehmen lastet, ist 2023 enorm. Zusätzlich zu sinkenden EBITDA-Ergebnissen sind auch Zinskosten als Widersacher von Überschüssen zurückgekehrt. Die Auswirkungen sind deutlich zu spüren. Der Zinsdeckungsgrad halbiert sich aktuell quer durch nahezu alle Branchen. Im Paarlauf mit den Energie- und Rohstoffkosten drücken die Kreditzinsen die Jahresüberschuss-Margen und den Cash-Flow dauerhaft in vielen Fällen in den negativen Bereich. Für einen Richtungswechsel der Zentralbanken gibt es zurzeit keine Signale. Zudem können die aktuellen Turbulenzen im Finanzsektor die Kreditvergabe weiter verknappen bzw. verteuern. Auch wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland wie auch in Österreich ab 2024 wohl wieder knapp positiv sein wird, sind weitere Zinsschritte zu erwarten. Jetzt die richtigen Tools zu nutzen, wird gerade in kapitalintensiven Industrien entscheidend für kommende Erfolge sein. Denn ein BIP knapp an der Nulllinie droht aus unserer Sicht nur für das laufende Jahr. Ab 2025 ist ein BIP-Wachstum über 1,5% möglich. Der Faktor Zinskosten sollte dann – wenn auch schwierige – Management-Routine sein.

Mathias Holzamer
Matthias Holzamer - © Roland Berger

EBITDA-Margen sinken; besonders in Österreich

Unseren Prognosen zufolge schrumpfen 2023 die EBITDA-Margen in DACH um 5,5%. Die Prognose für Österreich liegt sogar bei minus 7,4%. Besonders betroffen ist hier der Konsum- und Gebrauchsgüter-Bereich, gefolgt von Automotive, Lebensmittel und Maschinenbau. Wichtig ist es jetzt, rasch Maßnahmen zum Abbau des Ergebnisdrucks zu setzen. Ein guter Ansatzpunkt sind hier Energie- und Rohstoffabnahmeverträge, bei denen über differenzierte Laufzeiten und Weitergabemechanismen positive Kosteneffekte erzielt werden können. Performance-Improvement-Programme und umfassende Analysen des operativen Geschäftes helfen bei der Potenzialsuche am meisten. Jetzt ist ebenfalls der richtige Zeitpunkt, um das Marktportfolio anzupassen oder über M&A-Transaktionen konkret nachzudenken. Auch die Zinslast selbst kann optimiert werden. Zu Angeboten am freien Kapitalmarkt gibt es häufig geförderte staatliche Alternativen. Gerade Firmen mit gutem ESG-Fußabdruck haben bei grünen Finanzprodukten zu niedrigeren Kreditzinsen bereits die Nase vorn.

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Ab 2025 ist wieder Land in Sicht

Ab 2025 darf wieder in allen Industrien mit positiven EBITDA-Wachstumsraten gerechnet werden, vorausgesetzt, es gibt keine neuen Schocks wie Pandemien oder Kriege. Was die Unternehmen wohl über Jahre begleiten wird, ist der anhaltende Zins- und damit automatisch auch Schuldendruck. Umso wichtiger ist es daher, jetzt aktiv zu werden. Optimierung auf allen Ebenen der Unternehmensfinanzierung sollte gerade Hochsaison haben. Denn das Fundament für neue Erfolge in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wird definitiv 2023 gelegt.

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