Machtkampf : VW-Hauptversammlung derzeit "undenkbar"

Weitere mit der Arbeit des Kontrollgremiums vertraute Personen bestätigten, dass im Hintergrund "die Drähte glühten". Regulär tagt der Aufsichtsrat wieder am 4. Mai. Zurzeit versuchen Aufsichtsratsmitglieder nach Angaben aus Arbeitnehmerkreisen, die Streitparteien an einen Tisch zu bringen. "Man versucht, auf verschiedenen Ebenen ins Gespräch zu kommen", sagte eine mit den Beratungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag.

Eine Möglichkeit sei eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung. Ein Treffen solle "so schnell wie möglich" stattfinden. Ob dies noch in dieser Woche gelinge, werde sich zeigen. Auch das "Handelsblatt" hatte zuvor über Bemühungen für eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung berichtet.

Seit einigen Tagen halten sich zudem Spekulationen über eine Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums. Diese einflussreiche Gremium bereitet Treffen des größeren Kontrollrats vor. Planmäßig tagt der Aufsichtsrat erst am 4. Mai, einen Tag vor der Hauptversammlung.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil wollte sich auf der Hannover Messe nicht erneut zu dem Streit zwischen Aufsichtsratschef Ferdinand Piech und Konzernchef Martin Winterkorn äußern. "Ich finde, es ist im Moment das Klügste, dass man einfach nichts sagt." Der SPD-Politiker hatte sich vergangene Woche unmittelbar nach Piechs Kritik an Winterkorn "unangenehm überrascht" über dessen Äußerungen gezeigt. Auch der Betriebsrat stellte sich hinter Winterkorn. Niedersachsen ist zweitgrößter Anteilseigner von Volkswagen. (apa/Reuters)