Zellstoffindustrtie : Übernahme von M-real Hallein durch Schweighofer-Gruppe abgeschlossen
Die Bundeswettbewerbsbehörde hatte Mitte August die Übernahme des bisher zur finnischen M-real Corporation gehörenden Halleiner Industriebetriebs durch die Unternehmensgruppe des österreichischen Holzindustriellen Gerald Schweighofer kartellrechtlich genehmigt. Ende Juni 2011 wurde die M-real Hallein GmbH an die Schweighofer-Gruppe verkauft. Das Zellstoffwerk wurde 1890 in Hallein gegründet und wechselte im Lauf der Jahrzehnte mehrmals den Besitzer. 2009 wurde die Papierproduktion eingestellt, 450 Mitarbeiter mussten gehen. Die Schweighofer-Gruppe übernahm den gesamten Standort samt Zellstoffproduktion und Biomasseheizkraftwerk sowie ein 40 Hektar großes Industrieareal. Der Kaufpreis wurde von dem Unternehmen nicht genannt. Zuletzt wurden rund 34 Millionen Euro kolportiert. Das englische Wort "Fiber" (Faser) im neuen Firmennamen Schweighofer Fiber GmbH bringe den wesentlichen Geschäftszweck des Unternehmens zum Ausdruck, nämlich die Herstellung von Zellstofffaser. "Der neue Firmenname symbolisiert einen Neuanfang. Zum ersten Mal hat der Standort einen österreichischen Eigentümer. Und zum ersten Mal wird in Hallein zukünftig hochwertiger Spezialzellstoff produziert", betonte Jörg Harbring, Geschäftsführer der Schweighofer Fiber. In Zukunft wird neben der bestehenden Produktion von Zellstoff für die Papierindustrie auch Spezialzellstoff für die Textil- und Lebensmittelindustrie hergestellt. Damit werde der Betrieb nachhaltig abgesichert, sagte Harbring, der bereits Geschäftsführer der M-real Hallein war. Die Schweighofer Fiber GmbH erzeugt in Hallein eigenen Angaben zufolge mit derzeit rund 200 Beschäftigten jährlich etwa 160.000 Tonnen Zellstoff. Gleichzeitig sei das österreichische Familienunternehmen mit mehr als 360 Jahren Tradition, das in verschiedenen Branchen und Ländern tätig ist, einer der bedeutendsten Lieferanten von erneuerbarer Energie in Salzburg und einer der wichtigsten Holzabnehmer in Österreich. Die Kernbereiche sind die Holzindustrie und der Einsatz von Biomasse zur Energiegewinnung. Seit 2002 ist die Holzindustrie Schweighofer in Rumänien aktiv und Marktführer im Bereich Holzverarbeitung. Derzeit betreibt die Schweighofer Gruppe Rumäniens größte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, welche ausschließlich mit Biomasse betrieben wird. Die Gruppe zählt auch zu den größten Waldbesitzern Mittel- und Osteuropas. (APA/red)