Verkauf : Triton verkauft Dematic

Der deutsche Logistikmaschinenbauer Dematic bekommt neue Eigentümer. Die frühere Siemens-Tochter gehört künftig den Investoren AEA und Teachers' Private Capital (TPC), wie das Unternehmen und sein bisheriger Eigentümer, der europäische Finanzinvestor Triton, am Dienstag mitteilten.Vom Sanierungsfall an die SpitzeTriton hatte das Unternehmen - bei Siemens ein ungeliebtes Randgeschäft und ein Sanierungsfall - vor sechs Jahren gekauft und auf Vordermann gebracht. Heute sieht sich Dematic mit einem Anteil von rund zehn Prozent als Weltmarktführer in der Logistik-Automatisierung. Hinter AEA Investors steckt unter anderem das Geld der US-Unternehmerfamilien Rockefeller und Harriman, TPC ist ein Teil des kanadischen Pensionsfonds Ontario Teachers' Pension Plan.Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es in der Mitteilung. Triton hatte Finanzkreisen zufolge auf einen Preis von rund 800 Millionen Euro gedrängt. Triton teilte lediglich mit, im Zuge der Übernahme würden die von Dematic ausgegebenen Anleihen von 450 Millionen Euro zurückgezahlt. Das Unternehmen mit seinen 4.500 Mitarbeitern, das Lager- und Fördertechnik etwa für den Einzelhandel, aber auch für Online-Versender herstellt, wird von Frankfurt aus verwaltet, offizieller Sitz ist aber Luxemburg. Um Dematic hatte zuletzt auch der japanische Konkurrent Daifuku gebuhlt.Die Wurzeln von Dematic gehen auf die 1819 gegründete Demag zurück, mit der Dematic 1973 im Stahl- und Maschinenbau-Konzern Mannesmann aufging. Nach dem Verkauf von Mannesmann an Vodafone landeten die Maschinenbau-Töchter bei Siemens, 2006 trennte sich der Industriekonzern davon.Asiengeschäft ausgebautUnter der Ägide von Triton hat Dematic den Umsatz auf rund eine Milliarde von 750 Millionen Euro gesteigert. Vor allem das Asiengeschäft sei ausgebaut worden, erklärte Triton. Finanzkreisen zufolge lag der operative Gewinn (Ebitda) zuletzt bei rund 100 Millionen Euro. Triton gilt als ein Finanzinvestor, der den Wert seiner Beteiligungen - oft Sanierungsfälle - vor allem durch Restrukturierungen und Eingriffe in das operative Geschäft steigert. Bei Dematic etwa wurde ein deutsches Werk geschlossen. Das Engagement hat sich für Triton gelohnt: 2011 hatte sich Triton schon eine Dividende von rund 150 Millionen Euro genehmigt.Der Finanzinvestor hatte vor kurzem bereits den Teerchemie-Produzenten Rütgers verkauft, nun steht der Fensterhersteller Weru auf der Verkaufsliste von Triton. (APA/Reuters)