Ergebnisse : Starkes Auftragsplus und neuer Großauftrag bei Andritz

Der steirische Technologiekonzern Andritz hat im zweiten Quartal kräftige Steigerungen bei den Aufträgen und ein Umsatzplus erzielt. Das operative Ergebnis (EBITA) wurde, bereinigt um einen im Vorjahr günstigen Sondereffekt, ebenfalls verbessert. Der Nettogewinn verringerte sich jedoch, wie von Analysten erwartet. Den Ausblick hält Andritz stabil.

Der Umsatz im zweiten Quartal stieg im Jahresabstand um 5,7 Prozent auf 1,472 Mrd. Euro - vor allem der Bereich Pulp & Paper legte zu. Damit wurde der Umsatzrückgang des Jahresauftakts fast ganz aufgeholt, im Halbjahr lagen die Erlöse mit 2,763 Mrd. Euro nur noch 0,6 Prozent unter Vorjahr.

Mit der Entwicklung im Halbjahr zeigte sich Konzernchef Wolfgang Leitner zufrieden. Vor allem die positive Entwicklung des Auftragseingangs, der nun schon vier Quartale hintereinander angestiegen sei, stimme Andritz positiv. Auch für die weiteren Monate 2018 sehe man eine gute Projekt- und Investitionstätigkeit in den Märkten.

Sehr starker Anstieg beim Auftragseingang

Im zweiten Quartal lag der Auftragseingang mit 1,737 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahresvergleichswert (+43,4 Prozent); im Halbjahr stieg er um 18,0 Prozent auf 3,269 Mrd. Euro. Kräftig zugelegt haben heuer die Auftragseingänge im Bereich Hydro, auch bei Separation und Metals war das Halbjahresplus zweistellig. Der Orderstand betrug 6,841 Mrd. Euro, 7,2 Prozent über Ende 2017.

Das EBITA lag im zweiten Quartal mit 94,6 Mio. Euro um 9,4 Prozent über dem Vergleich des Vorjahres, zieht man vom seinerzeitigen Wert die 25 Mio. Euro an positivem Sondereffekt ab, die der Verkauf des Schuler-Zentrums in Tianjin/China damals gebracht hatte. Auf berichteter Basis ging das EBITA 13,9 Prozent zurück. Im Halbjahr lag die Kennzahl mit 166,3 Mio. Euro um 8,8 Prozent unter dem bereinigten Vergleichswert; das sei durch den Bereich Metals im heurigen ersten Quartal bedingt, so Andritz. Im zweiten Quartal habe heuer dagegen die gute Entwicklung im Bereich Pulp & Paper geholfen, heißt es.

Beim Konzernergebnis musste Andritz wie von Finanzexperten erwartet Abstriche hinnehmen. Im zweiten Quartal verringerte es sich von 67,8 auf 56,6 Mio. Euro - die von der APA befragten Analysten hatten im Schnitt mit 57,0 Mio. Euro Nettogewinn gerechnet. Im Halbjahr lag das Konzernergebnis bei 100,6 (130,8) Mio. Euro.

Den Ausblick lässt die Andritz-Gruppe - mit rund 26.000 Mitarbeitern - gleich. Gegenüber dem Vorjahr wird unverändert eine stabile Umsatzentwicklung erwartet. Auch die Rentabilität (EBITA-Marge) sollte sich weiter solide entwickeln und unter Berücksichtigung des im Vorjahr erzielten positiven Tianjin-Sondereffekts in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen.

Neuer Großauftrag in Zentralasien

Andritz saniert und modernisiert das Wasserkraftwerk Nurek in der Republik Tadschikistan, der Auftragswert für Andritz liegt über 120 Mio. Euro. Mit aktuell 3.000 MW ist Nurek das größte Wasserkraftwerk in Zentralasien und deckt mehr als 70 Prozent der nationalen Stromnachfrage ab. Das Projekt wird von der Weltbank finanziert. (apa/red)