Photovoltaik : Solarworld: Firmengründer Asbeck fixiert Übernahme von zwei Fabriken

Wie mehrfach berichtet läuft bei Solarworld, dem einstigen Aushängeschild der deutschen Solarindustrie, derzeit das Insolvenzverfahren. Nach sechs Verlustjahren hat der Hersteller Anfang Mai Insolvenz angemeldet. Die Mitarbeiter am Firmensitz in Bonn wurden bereits ab August "freigestellt".

Jetzt eine neue Wende: Solarworld-Gründer Frank Asbeck will mit Partnern die Fabriken des insolventen Solarkonzerns in Thüringen und Sachsen übernehmen.

Insolvenzverwalter Horst Piepenburg teilte mit, er habe mit der Solarworld Industries GmbH einen entsprechenden Kaufvertrag geschlossen. Die Firma werde vertreten durch Asbeck und andere Gesellschafter, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Über die weiteren Gesellschafter schwieg der Sanierungsexperte sich indes aus. Reuters hatte zuvor von einem Insider erfahren, dass die Qatar Foundation dahinter steckt.

Kataris halten bisher 29 Prozent

Der Investor aus Katar hatte die vorherige Rettung des Bonner Konzerns 2013 zusammen mit Firmengründer Asbeck finanziert und hält seither über Qatar Solar rund 29 Prozent an Solarworld. Die Araber wollten mit dem Schritt ihr Engagement in der deutschen Solarbranche absichern, hieß es. Solarworld und Qatar Solar sind gemeinsam auch an dem auf die Solarbranche spezialisierten Maschinenbauer Centrotherm beteiligt.

Die Übernahme der Werke in Arnstadt und Freiberg müsse allerdings noch am Freitag auf einer außerordentlichen Gläubigerversammlung abgesegnet werden, sagte Piepenburg. Für den Fall müsse dann niemand in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. 475 Mitarbeiter der Produktionsstätten würden in der Nachfolgegesellschaft beschäftigt werden, die übrigen 1.200 des insolventen Konzerns hätten das Angebot, in eine Transfergesellschaft überzugehen.

Kauf beinhaltet auch die Ablösung von Verbindlichkeiten

Zum Kaufpreis machte Piepenburg keine Angaben. Er bestehe im Wesentlichen in der Ablösung von Verbindlichkeiten. Er betonte, die Solarworld-Aktionäre erhielten aus den Erlösen des Verkaufsprozesses keine Ausschüttungen.

(reuters/apa/red)