Holzindustrie : Pfleiderer: Rückzug von der Börse
Der insolvente deutsche Holzverarbeiter Pfleiderer hat sich nach Abschluss des Sanierungsplans von der Börse zurückgezogen. Das Amtsgericht Düsseldorf habe die beschlossenen Kapitalmaßnahmen am Dienstag in das Handelsregister eingetragen, berichtete das Unternehmen. Der Börsenhandel der Aktie wurde daraufhin eingestellt. Pfleiderer hatte im Frühjahr unter einer Schuldenlast von mehr als einer Milliarde Euro Insolvenzantrag gestellt.Atlantik S.A. Alleinaktionär Teil des Insolvenzplans ist ein Kapitalschnitt auf Null und eine anschließende Kapitalerhöhung, von der die Altaktionäre ausgeschlossen sind und damit leer ausgehen. Durch die Maßnahmen befreit sich das Unternehmen von fast 900 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Alleiniger Aktionär des Unternehmens ist nun die Beteiligungsgesellschaft Atlantik S.A. mit Sitz in Luxemburg. Durch den Sanierungsplan konnten nach Angaben des Unternehmens aber alle 3.600 Arbeitsplätze erhalten bleiben."Kalte Enteignung der Aktionäre" Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisierte das Vorgehen erneut. "Das ist eine kalte Enteignung der Aktionäre", sagte die bayerische Landesvorsitzende Daniela Bergdolt. Rechtliche Schritte würden geprüft. Pfleiderer wies die Kritik zurück. Das Unternehmen ist einer der weltweit größten Hersteller von Span- und Faserplatten für Möbel und Laminatfußböden. Der Firmensitz der Pfleiderer AG wurde im Zuge der Insolvenz von Neumarkt in der Oberpfalz nach Düsseldorf verlegt. (APA/dpa)