IM-Ranking : Österreichs beste Seminaranbieter 2012

Seminare Ranking Weiterbildung
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Die heimische Weiterbildungslandschaft gleicht einem Dschungel – hunderte Seminaranbieter buhlen um die Gunst von Firmen. Selbst gestandene Personaler überblicken das Angebot nicht mehr. Also bleibt man bei bekannten Markenanbietern, die einen vollen Bauchladen von Verkaufstraining über Strategieentwicklung bis Schweißen anbieten – und fährt genau damit oft ein. Denn nicht alle halten auch, was sie im Kursprogramm versprechen. „Super Image, die Leistung ist aber manchmal bescheiden“ – so reagierten viele der 513 Vorstände, Geschäftsführer und Personalverantwortlichen, die auch heuer wieder die 90 größten Anbieter dem INDUSTRIEMAGAZIN-Härtetest unterzogen. Die Wertung.Mitte Jänner stellte INDUSTRIEMAGAZIN 5000 österreichischen Führungskräften diese Frage: „Welchen Eindruck von der Qualität der Inhalte und deren Vermittlung haben Sie von diesen Anbietern?“ Als Realitätscheck wurde die Frage nach konkreten Erfahrungen mit dem jeweiligen Seminarveranstalter gestellt: „Haben Sie Seminare dieses Anbieters besucht oder beschäftigen Sie Personen, die Seminare dieses Anbieters absolviert haben?“ Bewertet wurden rund 90 Anbieter, die in neun Kategorien gruppiert wurden. Die Qualitätswertung folgte dem umgekehrten Schulnotensystem: Von 5 Sterne für exzellent bis 1 Stern für ungenügend. Das Ergebnis.Die heimischen Weiterbildner bieten durch die Bank solides Mittelmaß. (Alle Ergebnisse finden Sie hier im Detail.) In die Topliga der Fünf- und Vier-Sterne-Bewertungen schaffte es kein Einziger der 90 gelisteten Anbieter. Aufgezeigt haben die heimischen Universitäten und Fachhochschulen in der beruflichen Fortbildung: Die Linzer LIMAK Austrian Business School hat bei Strategie- und Führungskräfteseminaren mit dem Primus Malik MSZG fast gleichgezogen. Die Donau-Universität Krems behauptete sich in der Kategorie Facility Management auf dem ersten Platz.Besonders die größeren Multi-Anbieter, die vorwiegend von ihrem Bekanntheitsgrad zehren, müssen an ihrer Performance noch ordentlich feilen: Bei fast allen übertrifft der Imagewert die in der Erfahrung wahrgenommene Qualität deutlich. Generalisten-Sieger ARS – Akademie für Recht und Steuern holte 3,630 Imagepunkte, bekam aber von den Kurserfahrenen bei der Qualität nur 3,444. Ein ähnliches Bild bietet sich beim Zweiten ÖPWZ und dem drittplatzierten WIFI: Einem Reputationswert von rund 3,6 steht ein Erfahrungswert von rund 3,4 gegenüber.Dasselbe Bild bietet sich in der Kategorie „Führung & Strategie“: Sowohl Sieger Malik MZSG als auch der knapp dahinter liegende Zweite LIMAK profitieren mehr von ihrem klingenden Namen, als ihnen die Kunden zugestehen (mit einem Imageschnitt von 0,259 beziehungsweise 0,278 über der Qualitätsbewertung).Je fokussierter das Fortbildungsangebot thematisch ist, desto kleiner wird hingegen der Unterschied zwischen Anspruch und Realität. Die Sieger in den Kategorien „IT“, „Marketing & Verkauf“, „Produktion“ und „Recht & Finanzen“ verkaufen sich jeweils deutlich unter Wert, ebenso wie das BFI unter den Generalisten: Sie kommen alle in der Qualitätsbewertung – zum Teil erheblich – besser weg, als ihr Imagewert es vermuten lassen würde. Auch das WIFI schafft es als Sieger in der Sparte „Logistik“, Image und Qualitätsanspruch weitgehend in Übereinstimmung zu bringen. Und: Selbst vergleichsweise kleine Anbieter können oft mit übererfüllten Erwartungen punkten. Fortsetzung auf Seite 2: Die Wertung im Detail

Die Allrounder.An der Spitze der Breitbandanbieter gab es heuer eine Wachablöse: ARS – Akademie für Recht und Steuern stieß mit der Durchschnittsbewertung 3,444 von 142 Absolventen den Platzhirsch WIFI Wirtschafts-Förderungs-Institut vom obersten Stockerlplatz. Auf Rang zwei etablierte sich das ÖPWZ (Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrum), Platz drei ging an das WIFI: Die bekannte Größe BFI (Berufsförderungsinstitut) rangiert nur im Mittelfeld. Wobei das BFI der einzige Anbieter ist, der an seiner Markenpflege feilen muss – die Qualitätsnote der 132 bewertenden Entscheider liegt mit 3,11 signifikant über dem Imagewert von 2,737. Im Klartext: Absolventen von BFI-Seminaren bewerten die Qualität weitaus besser als die Grundgesamtheit das Image des Anbieters. Abgeschlagen rangieren IIR (Institute for International Research), Finanzakademie Austria und Euroforum. Die Spezialanbieter.Auch bei den Spezialisten reicht es selbst in Fachnischen nicht zu einer Spitzenwertung. Die beste Bewertung erhielt der Online-Rechtsspezialist Lexisnexis (Qualitätsnote 3,753). In der Kategorie „Produktion“ punktete Vorjahresgewinner StepUp – Six Sigma Austria mit der Durchschnittswertung 3,718 von 12 Absolventen. Sprachschule heißt für heimische Personalisten weiterhin Berlitz: Der Österreich-Ableger siegt in dieser Kategorie mit 3,579, wird aber seinem Image auch nicht ganz gerecht. Bei den Führungs- und Strategieanbietern dominiert wie 2011 Malik MZSG (Qualitätsnote 3,527), allerdings nur hauchzart vor der LIMAK mit 3,526. Ein fokussiertes Portfolio schützt vor Abstrafung durch die Kunden nicht: Von den IT-Kursanbietern schaffte es nicht einmal die Hälfte, in der Qualitätswertung den Durchschnitt von 3 zu übertreffen. Noch magerer die Ausbeute bei den Verkaufstrainings: Gerade einmal zwei von sechs Anbietern konnten ihre Absolventen zumindest halbwegs zufrieden stellen. Die Detailergebniss finden Sie unter:www.industriemagazin.net/seminaranbieter-ranking So funktioniert das Seminaranbieter-Ranking 2012.Nach diesen Kriterien bewerteten Österreichs Personalisten die Weiterbildungslandschaft.) 5000 Vorstände, Geschäftsführer und Personalentscheider (Rücklauf: 513 Personen) wurden Mitte Januar online gefragt: „Welchen Eindruck haben Sie von der Qualität der Inhalte dieses Seminaranbieters und deren Vermittlung?“ Und: „Haben Sie schon persönliche Erfahrungen mit diesem Anbieter gemacht?“ ) Die INDUSTRIEMAGAZIN-Redaktion wählte nach Programmgröße, Bekanntheit und Branchenschwerpunkten rund 90 Anbieter aus. Im Fragebogen wurden sie in neun Kategorien eingeordnet (von „Generalisten“ bis zu „Produktion & Fertigung“).) Bewertet wurde nach dem umgekehrten Schulnotenprinzip (5 Sterne = exzellenter Eindruck, 1 Stern = ungenügender Eindruck).) Die Rangreihung ergibt sich aus der Durchschnittsbewertung aller Teilnehmer, die angegeben haben, bereits Erfahrung mit dem Veranstalter gesammelt zu haben (Wert „Qualität“ in der Rangreihung). Bei gleichem Durchschnittswert wurden Veranstalter mit einer höheren Zahl von Bewertungen vorgereiht.) Ebenfalls in der Rangreihung dargestellt werden der Wert „persönliche Teilnahme“ (Zahl der Personen, die über persönliche Erfahrungen mit dem Anbieter verfügen), „Anzahl Bewertungen“ (= Gesamtanzahl der Personen, die den Anbieter bewertet haben) sowie der Wert „Image“ (Durchschnittsbewertung aller Teilnehmer, inklusive jener, die angegeben haben, über keine persönliche Erfahrung mit dem Anbieter zu verfügen).