Aluminium : Norsk Hydro verkauft deutsche Aluminiumsparte an Finanzfirma

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Der norwegische Aluminium-Konzern Norsk Hydro verkauft seine vor allem in Deutschland vertretene Walzprodukte-Sparte an den Finanzinvestor KPS Capital Partners. Die renditeschwache Sparte Rolling mit Sitz in Grevenbroich im Rheinland und 5.000 Mitarbeitern werde dabei mit 1,38 Mrd. Euro bewertet, erklärte Norsk Hydro. 435 Mio. Euro bekommt das Unternehmen direkt, 856 Mio. Euro fließen in den Abbau der Pensionsverpflichtungen.

Walzaluminium wird im Automobilbau, aber auch für Folien-Verpackungen von Speisen oder Medikamenten und für Druckplatten verwendet. Die Sparte stand auf dem Prüfstand, seit Hilde Merete Aasheim im Mai 2019 den Chefposten von Norsk Hydro übernommen hatte.

Konzernchefin will zehn Prozent Rendite - oder den Verkauf

Sie verwies im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag darauf, dass Rolling seit 2015 nur eine Rendite von 3,3 Prozent auf das eingesetzte Kapital erwirtschaftet habe. "Das ist zu wenig", sagte Aasheim. Konzernweites Ziel sind zehn Prozent.

"Ich verstehe, dass die Belegschaft sich verunsichert fühlt, aber unsere Aufgabe ist es, wie in den vergangenen 115 Jahren ein profitables, gut positioniertes Unternehmen zu entwickeln." Die Gewerkschaft Industri Energi protestierte gegen den Verkauf. In Norwegen arbeiten allerdings nur 650 Mitarbeiter von Rolling, der Rest größtenteils in Deutschland.

Im vergangenen Jahr hatte die Sparte in sieben Werken einen Umsatz von 24 Mrd. norwegischen Kronen (2,3 Mrd. Euro) und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 1,3 Mrd. Kronen erwirtschaftet. Norsk Hydro muss nach dem Verkauf zwischen 160 und 190 Mio. Euro auf den Buchwert der Sparte abschreiben.

Norsk Hydro betreibt auch in Werk in Vorarlberg

Norsk Hydro gehört zu den weltgrößten Aluminiumherstellern. Der Konzern betreibt über seine Tochterfirma Hydro Extrusion auch ein Werk in Nenzing in Vorarlberg.

(reuters/apa/red)