Maschinenbau : Jobabbau - Gespräche bei Siemens in Wien gehen weiter

Siemens hat in der vergangenen Woche den Abbau von 2.500 Arbeitsplätzen angekündigt. Wie stark der Standort Österreich betroffen sein wird, sei noch nicht fix, hieß es auf Anfrage.

In Deutschland, wo 2.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen, kam es heute zu einer Protestkundgebung in Nürnberg von rund 600 Menschen. Insgesamt will der deutsche Elektrokonzern rund 2.500 Arbeitsplätze abbauen.

In Österreich "nur" der Standort Wien Floridsdorf betroffen

Siemens-Österreich-Sprecher Walter Sattlberger sagte auf Anfrage der Austria Presse Agentur, in Österreich sei nur das Werk SIMEA betroffen. Das Werk liegt in Floridsdorf, wo auch die Siemens-Österreich-Zentrale ihren Sitz hat.

Nun müsse man erst die Details ausloten und auch Verhandlungen mit dem Betriebsrat führen. Da von SIMEA die Antriebstechnik für verschiedene Sektoren wie Elektronik, Bergbau, Ölkonzerne und Kraftwerke entwickelt und produziert werde, müsse man erst prüfen, wie sich die Sparpläne auswirken.

Proteste der Mitarbeiter in Bayern

In Bayern ist es Ende vergangener Woche zu Protesten gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau gekommen. Siemens-Beschäftigte haben in Nürnberg protestiert, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall fanden sich Freitagfrüh zu einer Protestkundgebung rund 600 Menschen vor einem der betroffenen Werke ein. Neben dem Siemens-Betriebsratsvorsitzenden und dem IG-Metall-Bevollmächtigten Rudolf Lutz sprach auch Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) zu den Beschäftigten.

Auf Transparenten waren die Slogans "Wir bezahlen die Fehler der Manager" und "Marge/Profit um jeden Preis. Soziale Verantwortung? Zu teuer für Siemens!" zu lesen. "Es geht nicht nur um die Existenzen in Nürnberg. Durch den tiefen Einschnitt in die Strukturen am Standort kann dieser bedroht werden" sagte Lutz.

Siemens hatte vergangene Woche angekündigt, wegen der Nachfrageflaute aus der Öl- und Gasbranche rund 2.500 Arbeitsplätze, davon rund 2.000 in Deutschland, zu streichen oder zu verlagern. Konkret sind neben 750 Arbeitsplätzen in Nürnberg auch die Standorte Ruhstorf nahe Passau mit rund 700 Arbeitsplätzen, Bad Neustadt an der Saale mit rund 350 und Erlangen mit gut 150 Stellen betroffen. In Berlin soll es um bis zu 30 Jobs gehen. (apa/red)