Energiewende : Größte Solarthermie-Anlage Österreichs eröffnet

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© apa/Gerd Eggenberger

In Friesach im Kärntner Bezirk St. Veit an der Glan ist am Montag die größte Solarthermie-Anlage Österreichs eröffnet worden. Drei Kärntner Unternehmen haben die Anlage gemeinsam errichtet: "Unser Kraftwerk" mit Sitz in Klagenfurt, der Weltmarktführer bei Solarpaneelen GreenOneTec und die Kelag Wärme GmbH. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) erklärte, derartige Anlagen seien ein "wichtiger Bestandteil der Energiewende".

436 Großflächenkollektoren mit 5.700 Quadratmetern wurden aufgestellt, dazu ein Pufferspeicher. Die erzeugte Wärme wird über das Fernwärmenetz der Kelag Wärme verteilt, die 2,5 Gigawattstunden Leistung entsprechen dem Jahresverbrauch von 500 Wohnungen. Der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth, betonte, durch die Förderungen des Fonds setze man entscheidende Impulse, damit solarthermische Innovationen rasch auf den Markt kämen. In das Projekt Friesach flossen 650.000 Euro Förderung. Kelag-Vorstand Manfred Freitag sagte, von der ersten Projektidee bis zur Eröffnung habe es fünf Jahre gedauert, alle Beteiligten hätten einen langen Atem bewiesen. "Die Energiewende ist nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Mobilitäts- und Wärmewende", so Freitag.

Gewessler sprach ebenso wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) von einem Freudentag. Für Gewessler ist das Projekt kein kleiner Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. "Öl und Gas sind schlecht für das Klima." Die Solarthermie-Anlage bringe den Friesachern Wärme, außerdem bringe sie Wertschöpfung in die Region. Das Gesetz zur erneuerbaren Energie ermögliche die Umsetzung von 160 Projekten.

Akzeptanz von Windrädern und Wasserkraftwerken in Österreich sinkt

Knapp drei Viertel der Menschen in Österreich würden den Bau von Wind-, Kleinwasser- oder Solarkraftwerken in ihrer Gemeinde befürworten. Die Akzeptanz ist aber rückläufig, vor allem für Windkraftwerke, zeigt eine jährliche Umfrage von Uni Klagenfurt, Wirtschaftsuniversität Wien, dem Beratungsunternehmen Deloitte und der Wien Energie. Im Herbst 2020 wollten nur mehr 62 Prozent der gut 1.000 Befragten in ihrer Nähe ein Windkraftwerk. 2017 waren es noch 74 Prozent.

Auslöser für den Widerstand gegen Windkraftanlagen sind verstärktes Nachdenken über Tier- und Naturschutz und fehlende Transparenz, sagte Studienautorin Nina Hampl von der Uni Klagenfurt bei der Präsentation der Ergebnisse.

Ein Wasserkraftwerk akzeptieren 71 Prozent in ihrer Gemeinde, eine Photovoltaikanlage 85 Prozent - 38 Prozent der Österreicher würden sogar Solarpaneele in landschaftlich schönen oder unter Naturschutz stehenden Gebieten akzeptieren - "was doch noch ein recht hoher Wert ist", so Hampl. (apa/red)

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