DMG : Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza: "Eine Fusion mit Mori Seiki auf Augenhöhe wäre das wirtschaftlich einzig sinnvolle"

Ein solcher Zusammenschluss sei aber erst in einigen Jahren denkbar. Aktuell gebe es keine konkreten Fusionsbestrebungen. Pläne für eine Übernahme gebe es nicht, diese würden zu viel Kapital binden, betonte Kapitza zudem. Kapitza zog mit seinen Äußerungen einen Schlussstrich unter widersprüchliche Aussagen zu den Zukunftsplänen des Maschinenbauers, INDUSTRIEMAGAZIN berichtete. Eine Gildemeister-Sprecherin hatte dagegen gesagt: "Gildemeister dementiert konkrete Fusionspläne." Medienberichten zufolge schlug Kapiza die Gründung eines neuen Unternehmens vor, an dem sich die Aktionäre beider Konzerne zu gleichen Teilen beteiligen sollten. Erstrebenswert wäre ein Doppelsitz in Deutschland und Japan und eine Börsennotierung in beiden Ländern. Analysten sagten zudem, Kapitza habe bei einer Analystenkonferenz in Frankfurt seine Fusionspläne vorgestellt. Er habe erklärt, nur als fusioniertes Unternehmen könnten die beiden Werzeugmaschinenbauer alle Synergien heben. Die Fusion werde aber sicher nicht vor 2015/16 über die Bühne gehen. An der Börse sorgten die Fusionspläne morgens für einen Kursaufschlag der im Nebenwerteindex MDax notierten Gildemeister-Aktien von knapp drei Prozent auf 18,68 Euro. Später gaben die Anteilsscheine aber wieder auf 18,32 Euro nach und schlossen 0,3 Prozent im Minus. Gildemeister und Mori Seiki sind seit 2009 verflochten. Inzwischen hält der japanische Wettbewerber rund 20 Prozent an den Bielefeldern. Gildemeister wiederum ist mit 5,1 Prozent an Mori Seiki beteiligt. Immer wieder kochten in den vergangenen Jahren Gerüchte über eine Übernahme von Gildemeister durch Mori Seiki hoch. Für Gildemeister hat sich die Kooperation mit der 1948 gegründeten Mori Seiki bereits ausgezahlt. Der Partner öffnete dem hiesigen Werkzeugmaschinenbauer die Türen in Asien, wo der Konzern inzwischen 32 Prozent seiner Aufträge hereinholt. Im Fall einer Fusion würde der weltgrößte Werkzeugmaschinenbauer entstehen mit einem Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro und über 10.000 Beschäftigten. Am Donnerstag hatte Gildemeister Rekordzahlen für 2012 vorgelegt, aber mit seinem verhaltenen Ausblick die Anleger enttäuscht. (APA/red)