Arbeitsmarkt : Fremdsprachen in der slowakischen Industrie: Besser Deutsch als Englisch

Deutschkenntnisse verbessern die Karrierechancen in der Slowakei. Das geht aus einer Umfrage unter Investoren aus Deutschland und Österreich hervor.

Firmen aus Deutschland und Österreich sind die mit Abstand wichtigsten ausländischen Arbeitgeber in dem Mitglied der Eurozone.

Ein Grund für die gestiegene Nachfrage nach Deutschkenntnissen bei der Stellenbewerbung ist auch, dass die Bildungspolitik der traditionell eng mit dem deutschen Sprachraum verbundenen Slowakei in den vergangenen Jahren zu sehr auf Englisch setzte.

"Unsere Umfrage zeigt eindeutig, dass Deutschkenntnisse für die Karriere in der Slowakei einen greifbaren Vorteil bieten", kommentiert Guido Glania, Geschäftsführer der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer (DSIHK), die Ergebnisse. Für nahezu alle befragten Firmen (96,5 Prozent) spielen Fremdsprachenkenntnisse eine wichtige Rolle für die Karriere im jeweiligen Unternehmen.

Wichtigste Sprache der Topmanager: Deutsch weit vor Englisch

Die Hauptarbeitssprache des Top-Managements ist demnach bei sieben von zehn Umfrageteilnehmern entweder Deutsch (43,3 Prozent) oder Englisch (26,2 Prozent). Beinahe jeder zweite befragte Investor (47,5 Prozent) bezeichnet Deutsch als die wichtigste Fremdsprache in seinem Unternehmen.

2011 schrieb die damalige christlich-liberale Regierung Englisch als erste Fremdsprache in allen Schulen vor, womit Deutsch nur mehr als zweite Fremdsprache unterrichtet werden konnte.

Mit zeitlicher Verzögerung beginne sich das nun auf dem Arbeitsmarkt zu zeigen, stellt der österreichische Handelsdelegierte Hans Christian Kügerl fest: "Viele Firmen mit Bedarf an deutschsprachigen Mitarbeitern müssen den Rekrutierungsaufwand erhöhen oder auf eigene Faust in die sprachliche Weiterbildung investieren." (dpa/apa/red)